Dem MSV Duisburg gelang ein Neustart mit Bodenhaftung


Auf dem Weg der Konsolidierung sind die Fans des MSV ein Pfund für den Klub gewesen. Nach dem Aufstieg gab es für sie kein Halten mehr.

Etliche Adressen mit Bundesliga-Vergangenheit sind inzwischen in den Niederungen des Fußballs verschwunden. Auch der MSV Duisburg stand bereits am Abgrund, hat die Kurve aber noch einmal bekommen: dank jeder Menge Demut. Ein Kommentar.

Essen, Wattenscheid, Uerdingen, Wuppertal, Oberhausen – in der Region einst große Fußball-Adressen mit Bundesliga-Vergangenheit, mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit der Viert- und Fünftklassigkeit verschwunden. Es gibt diesen Satz: Wer einmal absteigt, kommt nicht wieder. Stimmt nicht immer, aber der Satz enthält trotzdem viel Wahrheit. Umso höher ist die Rückkehr des MSV Duisburg in die 2. Bundesliga zu bewerten.

Der Verein, der in den letzten zwei Jahren am eigenen Leib spürte, dass Tradition allein keine Luft zum Atmen gibt, ist gut beraten, den Neustart in der 2. Liga mit Demut anzugehen. Der Klub stand nach dem Lizenzentzug zu oft am Abgrund, um nun unrealistische Ziele auszugeben. Immerhin geriet der MSV in eine existenzbedrohende Lage, auch weil die Verantwortlichen nach dem Bundesliga-Aufstieg vor zehn Jahren die Bodenhaftung vermissen ließen.

Auch die Fans sind ein Pfund des MSV

Heute ist Duisburg besser aufgestellt. Nach einem Schuldenschnitt und der mehrheitlichen Übernahme des Stadions durch die Stadt ist der Verein noch lange nicht über den Berg, aber auf einem guten Weg. Hinzu kommt, dass interne Querelen und Nachlässigkeiten wie mangelhaft ausgefüllte Lizenzierungsanträge nicht mehr belasten. Das alles ist auch ein Verdienst von Präsident Ingo Wald, der nicht die große Bühne sucht, sondern mit Bedacht arbeitet.

Ein weiteres Pfund sind die Fans, die die Zebras in der Krise wiederentdeckt haben. Seit zwei Jahren verzeichnet der MSV Duisburg Zuschauerzahlen, von denen er zu alten Zweitligazeiten nur träumen konnte.

derwesten.de