Was MSV-Trainer Lettieri nach dem Party-Marathon verspricht


MSV-Trainer Gino Lettieri freut sich nach dem Aufstieg auf die 2.Bundesliga, stellt sich aber mit den Zebras auf einen harten Abstiegskampf ein.

Noch-Drittligist MSV Duisburg tritt im letzten Saisonspiel beim SV Wehen Wiesbaden an. „Wir werden nicht nur anwesend sein“, sagt Trainer Lettieri.

Gino Lettieri fuhr am Sonntag mit dem Auto in die bayerische Heimat und verfolgte im Radio die Live-Berichterstattung über die 2. Fußball-Bundesliga. „Da wurde mir noch einmal bewusst, was wir geschafft haben“, sagt der Trainer des Noch-Drittligisten MSV Duisburg. Die Radio-Sendung schärfte zudem das Bewusstsein des Trainers: „Da waren Namen wie Düsseldorf, Braunschweig, Bochum, Leipzig, Heidenheim, Nürnberg, und es kommt wahrscheinlich mindestens ein Großer aus der 1. Bundesliga. Wer soll eigentlich in der nächsten Saison absteigen?“

Für Lettieri steht naturgemäß fest, dass seine Mannschaft nicht absteigen soll. Und der 48-Jährige betont im selben Zug: „Für uns wird es von Beginn an um Punkte im Abstiegskampf gehen. Und zehn bis zwölf Klubs werden in die Saison starten, um in die Bundesliga aufzusteigen.“

Dass die letztjährigen Aufsteiger aus der 3. Liga in dieser Saison für Furore sorgen – allen voran Überflieger Darmstadt 98 – ist für Lettieri kein Maßstab. „Heidenheim hat beispielsweise einen Kader von 30 Spielern und die hatten schon in der 3. Liga einen Etat von acht Millionen Euro.“ MSV-Sportdirektor Ivica Grlic stehen gerade einmal rund fünf Millionen Euro zur Verfügung.

MSV-Trainer Lettieri: „Ein wahnsinniges Ziel erreicht“

Am Donnerstag stiegen die Zebras nach ihrer Mallorca-Tour ins Training für die letzte Saisonpartie beim SV Wehen Wiesbaden am Samstag. Lettieri rechtfertigte noch einmal die Partytour seiner Spieler: „Die Jungs haben ein wahnsinniges Ziel erreicht. Es war keine Selbstverständlichkeit, aufzusteigen. Die Spieler standen psychisch und physisch unter einem enormen Druck. Und wenn es für Wehen am Samstag noch um etwas gegangen wäre, hätte ich kein grünes Licht für die Fahrt gegeben.“

Mannschaftskapitän Steffen Bohl jammerte auf hohem Niveau. „Wir hätten gerne noch etwas mehr Sonne gehabt“, schmunzelte der Allrounder. Die imaginäre Kapitänsbinde gab Bohl auf der Mittelmeer-Insel an Stürmer und Schlager-Experte Kingsley Onuegbu weiter. Bohl: „Der King war Kapitän. Ich bin ruhiger, ich kenne diese Lieder alle nicht.“

Mit Arminia Bielefeld am Strand

Natürlich flachsten die Zebras am Strand mit den Kollegen aus Bielefeld, wer denn nun am Samstag Drittliga-Meister wird. Gino Lettieri stellt klar, dass seine Mannschaft auch nach den Partytagen alles in die Waagschale werfen wird, um auch das letzte Saisonspiel zu gewinnen: „Ich habe keine Lust, nach Wiesbaden zu fahren, um nur anwesend zu sein.“

Mit welcher Mannschaft er gegen die Hessen antreten wird, will der Coach erst am Samstag-Vormittag entscheiden. Abseits eines möglichen Party-Katers gibt es vereinzelte Wehwehchen – etwa bei Zlatko Janjic, der muskuläre Probleme hat. Vor einer Woche hätte dies dem Coach noch Kopfzerbrechen bereitet – Lettieri ist froh, dass ihm dies nun erspart bleibt.

derwesten.de