Mit Jugendstil zum nächsten Braunschweiger Coup


Eintracht Braunschweig ist am Mittwoch zu Gast bei den Zebras.

Als sich Eintracht Braunschweig vor drei Jahren nicht stoppen ließ und mit starkem Fußball in die Bundesliga aufsteigen konnte, galt das noch als große Überraschung. Der deutsche Meister konnte trotz des folgenden Abstiegs auch in der Eliteliga Akzente setzen. Braunschweig hat Blut geleckt.

Sportliche Wunder werden bei der Eintracht keine erwartet. Zu sehr wissen die Niedersachsen, dass eine Saison viele Tücken haben kann und sich auch die aktuelle Mannschaft erst finden muss. Im Sommer benötigten die Braunschweiger ihre Zeit, um in Fahrt zu kommen. Aus den ersten drei Spielen holte die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht nur einen Punkt, besonders bitter waren die beiden Heimniederlagen gegen Sandhausen und Leipzig.

Lieberknecht ließ sich vom durchwachsenen Start nicht irritieren. "Wir werden versuchen unser Spiel durchzuziehen. Unsere Spielweise steht im Vordergrund", hatte der Coach nach der Startphase gesagt und blieb geduldig. Das wurde belohnt. Dem mit strukturiertem Fußball erarbeiteten 2:0-Erfolg in Bielefeld folgte der 6:0-Kantersieg gegen Karlsruhe. Lieberknecht vertraute dabei mit Gerrit Holtmann (20 Jahre), Maximilian Sauer (21) und Salim Khelifi (21) gleich drei Youngstern in der Startaufstellung. Die Mannschaft hat Potenzial - und nach dem jüngsten 3:0 gegen Frankfurt vielleicht sogar die Power, um die aufkeimende Sehnsucht nach dem nächsten Aufstiegscoup zu stillen.

DER TRAINER Als Spieler war Thorsten Lieberknecht zumeist in der 2. Liga vor allem für Mainz 05 im Einsatz. 2003 wechselte er aber nach Braunschweig. Zunächst als Spieler am Start, übernahm er 2008 den Trainerposten und führte den Klub beständig nach oben, zwischenzeitlich sogar bis in die Bundesliga. Lieberknecht, der als Fußball-Experte gilt, setzt auf eine Mannschaft, in der Top-Stars nicht zu finden sind. Stattdessen geht in Braunschweig alles über den Teamgeist.

IM RAMPENLICHT Mit Mirko Boland steht ein waschechter Niederrheiner im Braunschweiger Kader. Boland stammt aus Rees und war von 2004 bis 2008 an der Westender Straße aktiv. Den dauerhaften Sprung ins Profiteam schaffte er beim MSV nicht, dafür erwies sich der Wechsel zum damaligen Drittligisten Braunschweig als Karriere-Sprungbrett. Der Mittelfeldakteur wurde bei der Eintracht sofort Stammspieler und hat seitdem seinen Anteil an der starken Entwicklung der Niedersachsen.

DIE GESCHICHTE Nicht nur Paul Breitner spielte einst für die Braunschweiger, die 1973 als erste deutsche Fußballmannschaft mit Trikotwerbung („Jägermeister“) aufliefen. Deutscher Meister wurde der Klub mit dem Löwen im Wappen 1967. Satte 21 Jahre war die Eintracht schon in der Bundesliga dabei. Obwohl zuletzt Rückschläge eingesteckt werden mussten und Braunschweig zwischen den Ligen pendelte, ist die Begeisterung rund um den Verein sehr hoch, Braunschweig ist in der Region ein Publikumsmagnet. Die Euphorie wächst scheinbar täglich weiter an.

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