Cottbus im Check: Im Dunstkreis der Aufstiegszone



Die zurückliegenden Wochen verliefen nicht wirklich nach dem Geschmack der Cottbuser Fußballfans. In Halle und Bielefeld bezog der FC Energie Niederlagen, und mindestens genauso bitter verlief das Heimspiel gegen Chemnitz, als in letzter Sekunde noch der Ausgleich zum 2:2-Endstand kassiert wurde.

Durch diese Durststrecke, die vergangenes Wochenende mit dem 1:1 gegen Fortuna Köln nicht wirklich beendet wurde, verlor Energie Cottbus in der Tabelle etwas an Boden. Im Dunstkreis der Aufstiegszone bewegt sich die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer aber weiterhin – und es ist den Gästen des MSV zuzutrauen, eine Serie zu starten, um wieder an die vorderen Ränge heranzukommen. Am Samstag, 19. April 2015, ist der FCE zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena.

Fraglos hat Cottbus in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, dass mit dem Klub zu rechnen ist. Die Zebras erinnern sich diesbezüglich vor allem an das Hinspiel, als der MSV in der Lausitz per 0:2 die erste Saison-Niederlage hinnehmen musste. Energie plant nach dem „Betriebsunfall Zweitliga-Abstieg“ in der Vorsaison keinen langen Aufenthalt in der 3. Liga und will dementsprechend schnell wieder in die Spur kommen.

Trainer Stefan Krämer wurde vergangenen Sommer geholt, um das Team fit für die oberen Tabellenränge zu machen. Es ist kein leichter Job, denn nach dem Abstieg wurde nahezu zwangsläufig ein Umbruch vorgenommen. Viele Profis verließen Cottbus, dafür musste Krämer nahezu eine komplette Mannschaft holen und zusammenführen. Die Mischung stimmt. Der erfahrene Torsten Mattuschka führt das Team, der 19-jährige Top-Torjäger Tim Kleindienst stammt aus dem eigenen Nachwuchs. Mit Uwe Möhrle und Nikolas Ledgerwood zählen zwei Ex-Zebras zu den Cottbuser Leistungsträgern.

DER TRAINER Stefan Krämer führte Arminia Bielefeld auf seiner ersten größeren Trainerstation 2013 zurück in die 2. Liga, galt als Architekt des Triumphs und hat dabei seine ganz persönliche Erfolgsstory geschrieben. Bis 2011 betreute er neun Jahre die Amateure von SV Roßbach/Verscheid, arbeitete bei einer Versicherung und legte in seiner Freizeit in Nachtclubs Platten auf. Bielefeld trennte sich einige Monate nach dem Aufstieg von Krämer. Seit Saisonbeginn arbeitet der 47-Jährige in Cottbus und soll Energie in die Erfolgsspur bringen

DER STAR Seele der Mannschaft ist Routinier Torsten Mattuschka, der nach 171 Zweitliga-Einsätzen vergangenen Sommer von Union Berlin zurück nach Cottbus gekehrt ist. Der Mittelfeldspieler ist nicht nur bei Standards extrem gefährlich und spielt mit viel Leidenschaft.

DIE GESCHICHTE 1963 wurde der Klub als SC Cottbus gegründet und 1990 in FC Energie Cottbus umbenannt. Als Talentschmiede war Cottbus schon vor dem Mauerfall ein Begriff, tabellarische Erfolge gab es aber kaum. 1997 gelang der Durchbruch mit dem Einzug ins Pokalfinale und dem Aufstieg in die 2. Liga, dem drei Jahre später der Bundesliga-Aufstieg folgte. In der vergangenen Saison konnte der Absturz in die 3. Liga aber nicht verhindert werden. Damals wie heute kann der FCE auf ein emotionales Publikum setzen, das seine Mannschaft nicht nur im heimischen Stadion der Freundschaft unterstützt.

Quelle: msv-duisburg.de