Ratajczak ermahnt Duisburgs „Feierbiester“ in Wartestellung


Duisburger Partypogo: Von links: Nico Klotz, Enis Hajri, Michael Ratajczak, Martin Dausch, Thomas Meißner und Kevin Scheidhauer.

Torwart Michael Ratajczak kennt sich mit Aufstiegen bestens aus. Vor dem packenden Saisonfinale warnt er allerdings: „Wir haben noch nichts erreicht und müssen hochkonzentriert bleiben.“

Wenn es um Aufstiege geht, kann Michael Ratajczak fast schon ein Buch schreiben. Der Torwart des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg kam in seiner Laufbahn schon mehrfach in den Genuss des ganz großen Jubels – und in ein paar Tagen will er mit den Zebras zu „Feierbiestern“ mutieren. „Für uns alle wäre die 2. Liga etwas Großartiges“, so „Rata“, „aber noch sind wir nicht am Ziel.“

Mit Borussia Dortmunds Reserve schaffte Ratajczak den Sprung in die 3. Liga, mit der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf ging’s in die Regionalliga. Mit den Fortuna-Profis glückte „Rata“ der Sprung in die 2. Liga – da allerdings als Reservetorwart. Beim ganz große Wurf stand der 33-Jährige im Mai 2012 zwischen den Pfosten. „Die zwei Relegationsspiele gegen Hertha BSC Berlin um den Bundesligaaufstieg waren natürlich ein besonderer Coup“, blickt „Rata“ zurück. Auch mit White Star Woluwe lag der Torhüter aussichtsreich im Rennen. Beim Kampf um den Aufstieg in Belgiens 1. Liga sprang in den Play-Offs aber nur Rang vier heraus.

Ratajczak will mit dem MSV "die Ernte einfahren"

Jetzt in Duisburg soll es ohne Relegation mit dem Sprung nach oben klappen. Der MSV ist drei Runden vor Schluss Zweiter. „Wir haben ein ganzes Jahr für das große Ziel gerackert. Natürlich wollen wir die Ernte nun auch einfahren“, sagt der Duisburger Schlussmann.

Bevor es am 16. Mai zum Showdown mit dem erstaunlich starken Rivalen Holstein Kiel kommt (bis Dienstagabend waren bereits 19 000 Karten im Vorverkauf abgesetzt), muss die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri am kommenden Sonntag die Hürde Erfurt meistern. Aus dem Spielerkreis sind vor der Fahrt nach Thüringen nur zurückhaltende, konzentrierte Töne zu vernehmen. Ratajczak: „Was sollen wir auch anderes erzählen? Wir haben jetzt noch nichts erreicht, wenn man mal von der Teilnahme am DFB-Vereinspokal absieht. Aber für uns gibt es noch nichts zu feiern. Wir haben uns eine gute Ausgangsbasis erarbeitet. Und jetzt müssen wir fokussiert weitermachen.“

"Rata" sieht Erfurt als "angeschlagenen Boxer"

Michael Ratajczak weiß um das Faustpfand, das die Zebras gegenüber den Störchen in der Hand halten. „Wir können es aus eigener Kraft schaffen. Das ist grundsätzlich immer schöner und besser, als wenn man auf die Hilfe anderer Klubs angewiesen ist.“

Der kommende Gegner Rot-Weiß Erfurt erlebte in den vergangenen Wochen eine brutale Talfahrt. Nach sieben Pleiten in Serie rutschten die Thüringer ins Mittelfeld ab. Zuletzt gab es immerhin ein 2:2 bei Fortuna Köln. „Jeder kennt den Spruch mit den angeschlagenen Boxern“, warnt „Rata“, „Erfurt hat gegen uns die Chance, sich aus der Krise zu schießen. Wir gehen die Partie konzentriert an und haben das Ziel, da die Maximalausbeute mitzunehmen. Von mir aus könnte es heute schon mit dem Spiel losgehen und nicht erst am Sonntag.“

derwesten.de