Hoffnungsträger Ilia Gruev startet beim MSV Duisburg durch


Einst Co-Trainer, jetzt Zebrachef: Ilia Gruev startet am Mittwoch beim MSV Duisburg durch und soll die Zebras in den kommenden Monaten zum Klassenerhalt führen.

Mit dem Nachfolger von Gino Lettieri ist alles geklärt: Der Vertrag von Ilia Gruev beim MSV Duisburg läuft bis 2017 und gilt auch für die 3. Liga.

Am Mittwoch beginnt beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg eine neue Zeitrechnung. Trainer Ilia Gruev, der sich mit dem 1. FC Kaiserslautern auf eine vorzeitige Vertragsauflösung verständigt hat, startet bei den Zebras als Nachfolger von Gino Lettieri die Mission Klassenerhalt. „Es ist noch nichts verloren, zwei Drittel der Saison liegen noch vor uns. Legen wir los“, so Gruev voll motiviert.

Vom bulgarischen Ex-Nationalspieler wird erwartet, dass er den Tabellenletzten MSV bis zum Frühjahr 2016 ans rettende Ufer führt. Ein Abstieg hätte für den Traditionsverein erhebliche Folgen. Das Wegbrechen der Fernseh-Millionen würde den nach wie vor nicht auf Rosen gebetteten Klub erneut vor große Schwierigkeiten stellen.

Nur ein Sieg in 13 Spielen für MSV-Trainer Gino Lettieri

„Ich traue unserer Mannschaft zu, dass sie in der Liga bleibt“, sagt Duisburgs Geschäftsführer Bernd Maas, der die schwierige Situation in der Zeit des Zwangsabstiegs und den darauffolgenden Kraftakt bis zur Zweitliga-Rückkehr hautnah miterlebt hat. Verständlich, dass die Verantwortlichen das Erreichte mit allen Mitteln verteidigen wollen. Nachdem die Zebras personell mit Victor Obinna, Giorgi Chanturia, James Holland, Lasha Dvali und Nurettin Kayaoglu in den vergangenen Wochen und Monaten erheblich nachgelegt hatten, aber sich keine entscheidende sportliche Verbesserung einstellte, war die Trennung von Trainer Gino Lettieri der logische Schritt.

Allerdings fiel er schwer. „Es ist nie leicht, sich zu trennen. Gerade, wenn man sich im Laufe der Zusammenarbeit kennen und schätzen gelernt hat“, sagt Bernd Maas, der den am Montag vollzogenen Schritt als „Trennung ohne Groll“ bezeichnet. Unmittelbar nach dem 0:1 bei 1860 München hatte sich Lettieri noch gewohnt kämpferisch gezeigt. Auf die Frage nach seiner Zukunft meinte der 48-Jährige: „Das müssen andere beantworten. Ich gehe zu 100 Prozent an die Aufgabe heran. Mehr kann ich nicht machen.“

Um seine Tätigkeit in Duisburg fortzusetzen, hätte Lettieri dringend Erfolgserlebnisse gebraucht. In 13 Spielen gelang nur ein Sieg. „Der Einsatz war bei den Jungs immer da, aber wir hatten bei den Niederlagen in St. Pauli, Heidenheim und Berlin einfach nicht das nötige Glück. Beim 0:1 in München hat man einfach gemerkt, dass der Fuß bei den Jungs zittert. Was 1860 gezeigt hat, war keine Offenbarung, aber sie haben verdient gewonnen“, blickt der Duisburger Geschäftsführer zurück.

Mit Ilia Gruev hat der MSV einen Vertrag bis 2017 abgeschlossen. Der Kontrakt besitzt für die 2. und 3. Liga Gültigkeit. Da Co-Trainer Daniel Felgenhauer, der in den vergangenen Monaten im Windschatten von Lettieri kaum Impulse geben konnte, und Torwarttrainer Sven Beuckert erhalten bleiben, kann Ilia Gruev bis zum Freiburgspiel bereits Vollgas geben. Bernd Maas hofft darauf, „dass unsere unglückliche Phase jetzt schnellstmöglich endet. Viele unserer Konkurrenten spielen nicht gut, gewinnen aber. Dreckige Siege wären nun auch für uns gut.“

derwesten.de