Nürnberg im Check: Der Rekordabsteiger greift wieder an



Wer absteigt, kann auch wieder aufsteigen. Beim 1. FC Nürnberg wissen sie das nur zu genau. Als Bundesliga-Rekordabsteiger sind die Franken Kummer gewohnt und können mit Rückschlägen umgehen. In dieser Saison sollte für Nürnberg noch eine Menge drin sein.

Den Blick auf den bisherigen Saisonverlauf registrieren die Nürnberger eher mit einem zwiespältigen Gefühl. Zwar bot der "Club" seinen Fans schon einige tolle Partien mit Siegen beispielsweise auf dem Betzenberg in Kaiserslautern (3:0) und gegen den starken 1. FC Heidenheim (3:2). Auch die Auftaktpartie war ein Hingucker, ging mit 3:6 in Freiburg aber verloren. Hinzu kommt die 2:3-Pleite im Derby gegen Greuther Fürth. Das schmerzt die Nürnberger Seele.

Die Konstanz fehlte dem Team von Trainer René Weiler zwar im ersten Saisonabschnitt, doch in der Entwicklung waren Fortschritte unübersehbar. Nürnberg greift wieder an und gehört zu den torfreudigsten Mannschaften der Liga. Daran hat vor allem das starke Mittelfeld mit dem Österreicher Guido Burgstaller und dem früheren Darmstädter Hanno Behrens seinen Anteil. Im Vorjahr mussten sich die Franken nach dem achten Abstieg aus der Bundesliga und einem Umbruch mit dem neunten Platz in der Abschlusstabelle begnügen. Diesmal wird Nürnberg zugetraut, im Saisonverlauf den Sprung in die Aufstiegszone zu packen. Der Kader hat Qualität – und mit Aufstiegen kennt sich der "Club" schließlich aus.

DER TRAINER René Weiler arbeitet seit einem knappen Jahr als Cheftrainer in Nürnberg. Davor war der Schweizer ausschließlich in seiner Heimat engagiert. Unter anderem sammelte der heute 42-Jährige in Schaffhausen und Aarau Erfahrungen. In Nürnberg wird dem früheren Nationalspieler eine gute Arbeit bescheinigt.

IM RAMPENLICHT Er war schon DFB-Pokalsieger mit dem Club: Jan Polak gehörte 2007 zu den Nürnberger Legenden, die im Finale von Berlin den damaligen Deutschen Meister VfB Stuttgart mit 3:2 nach Verlängerung niederrangen und den Franken den größten, aber auch einzigen Triumph nach der neunten „Deutschen“ 1968 bescherten. Über Anderlecht und Wolfsburg kehrte der tschechische Internationale (57 Länderspiele) 2014 an den Valznerweiher zurück. Alte Liebe rostet nicht.

DIE GESCHICHTE Nürnberg ist im deutschen Profifußball eine feste Größe. Die Vereinshistorie des im Jahr 1900 gegründeten "Clubs" ist geprägt von Tränen und Triumphen. Auf der einen Seite stehen vier DFB-Pokal-Siege und großartige neun Deutsche Meisterschaften (zuletzt 1968). Andererseits musste Nürnberg mittlerweile acht Mal die Bundesliga verlassen und ist somit Rekordabsteiger.

msv-duisburg.de