Für den MSV Duisburg gilt im Endspurt alles oder nichts


Folgt Sonntag der nächste MSV-Jubel? Dennis Grote, Martin Dausch und Kevin Wolze wollen auch Dynamo Dresden knacken, um die Aufstiegschancen weiter zu verbessern.

In Dresden lässt Duisburgs Trainer Gino Lettieri auf Sieg spielen. Befürchtungen, dass sein Team auf den letzten Metern blockiert, hat er keine.

Positive sportliche Schlagzeilen produzierte Fußball-Drittligist Dynamo Dresden in den vergangenen Wochen spärlich. Der Auswärtsgegner des MSV Duisburg (Sonntag, 14 Uhr, Rudolf-Harbig-Stadion, live im Internetstream unter mdr.de) kam nach der Winterpause völlig vom Kurs ab und verlor neun von elf Spielen. Dabei gelang sieben Mal kein eigener Torerfolg. Die Folge: Der als großer Aufstiegsmitfavorit gehandelte Traditionsklub wurde ins Mittelfeld durchgereicht.

Trotzdem gelten die Sachsen bei Spielern und Verantwortlichen des MSV nicht als Selbstbedienungsladen. „Die Stimmung bei Spielen in Dresden ist immer aufgeheizt“, warnt Linksverteidiger Kevin Wolze. Geht es nach Torwart Michael Ratajczak, der nach abgebrummter Rotsperre wieder für Marcel Lenz in den Duisburger Kasten zurückkehrt, kann es draußen gar nicht genug rauchen. „Ich mag es, wenn Emotionen im Spiel und ich die gegnerischen Fans im Rücken habe“, so „Rata“.

Alle hauen sich rein, wenn der MSV Duisburg kommt

Auch Abwehrchef Branimir Bajic verfällt angesichts der Dresdner Talfahrt nicht in euphorische Hochstimmung. „Dynamo hat zuhause Spitzenreiter Arminia Bielefeld geschlagen. Wir müssen auf der Hut sein. Grundsätzlich ist es so, dass sich alle besonders reinhauen, wenn der MSV Duisburg irgendwo hinkommt.“

In den vergangenen fünf Partien ließen die Zebras allerdings wenig liegen. Vier Siege und eine Punkteteilung stehen zu Buche. „Die Hausaufgaben“, stellt Trainer Gino Lettieri fest, „haben wir ganz gut gelöst. Dresden wird jetzt nicht leicht für uns. Nach dem 0:1 bei Fortuna Köln rechne ich damit, dass Dynamo ein ganz anderes Gesicht zeigt. Da kommen 20 000 Fans, die ihre Mannschaft anpeitschen.“

Während es für Dresden um den ordentlichen Abschluss einer enttäuschenden Spielzeit geht, stehe die Duisburger dicht vor dem großen Wurf. Lettieri: „In den letzten fünf Spielen muss ich nicht mehr viel erzählen. Für die Teams, die vorne dran sind, geht es um alles oder nichts.“

Lettieri: „Haben keine Angst“

Mit einem Lächeln zieht Lettieri den Vergleich zu seinen Trainerkollegen Norbert Meier (Bielefeld), Horst Steffen (Stuttgarter Kickers) und Karsten Neitzel (Holstein Kiel): „Die stehen jetzt auch da und denken sich: Wer es von meinen Spielern jetzt nicht begriffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Wir fahren zu Dynamo, um dort mit aller Kraft den Dreier einzufahren.“

Die große Brisanz sieht der MSV-Coach aufgrund der deutlich zurückgefallenen Dresdner „nicht mehr in der Partie, aber jeder Spieler will und muss sich beweisen. Gerade deswegen sind solche Spiele so gefährlich.“ Lettieri hat keine Befürchtung, dass sein Team kurz vor der Ziellinie verkrampfen könnte. „Vor was sollten meine Jungs jetzt Angst haben? Das war vor fünf Wochen nicht der Fall. Und jetzt gibt es so etwas auch nicht.“

derwesten.de