Angekommen im Herzen des Fußballs



MSV-Neuzugang Simon Brandstetter erlebt mit dem MSV seine erste Station im Fußball-Westen. Dem Vorurteil, dass Duisburg keine schöne Stadt sei, trotzt er.

Der Fußball-Westen ist ihm neu. „Ich komme aus dem Süden. Dort habe ich in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart gespielt. Das waren bisher meine Ecken.“ Wenig verwunderlich also, dass Simon Brandstetter die Journalisten bei der Pressekonferenz mit einem „Servus zusammen“ begrüßt. Nach diesen Stationen zog es ihn in den Osten zu Rot-Weiß Erfurt. Und jetzt ist er angekommen – mitten im Herzen des Fußballs, mitten im Pott. Zeit, um sich die neue Heimat ein wenig vertraut zu machen, blieb dem 25-Jährigen bislang nicht – ausgenommen der Wohnungssuche. „Die ist jetzt endlich abgeschlossen“, erzählt er erleichtert. Nun kann er sich freuen „auf das Neue, was jetzt kommt.“

Zusammen mit RW Erfurt-Teamkollege Andreas Wiegel zog es den Stürmer an die Wedau. Der hingegen ist ein Kind des Ruhrgebiets, wie er selber und Manager Ivica Grlic sagen. „Sollte mich Andi auf einen Sightseeing-Trip einladen, bin ich auf jeden Fall dabei“, schmunzelt Brandstetter. Der Westen, in dem der Fußball lebt wie sonst nirgendwo in Deutschland, ist für den gebürtigen Schwaben komplettes Neuland. Er kennt ihn nur vom Hören sagen. Und so hörte er, dass Duisburg nicht die schönste Stadt sei, „doch einen geilen Verein hat“. Ein Vorurteil, denkt der MSV-Neuling: „Duisburg ist mit Sicherheit eine schöne Stadt.“

Diese schöne Stadt mit diesem geilen Verein ist für Brandy, wie ihn seine Kollegen nennen, eine „Riesen-Adresse“. Die Gespräche mit Trainer Gino Lettierie und Grlic liefen so gut, dass sich der Knipser für den MSV als neuen Klub entschieden hat. „Außerdem ist es eine Herausforderung in der zweiten Liga zu spielen. Der Verein hat eine große Tradition. Mit den Fans im Rücken macht es sicherlich viel Spaß im Stadion zu spielen“, fügt er hinzu.

Bisher kein Lied zum Einstand

Spaßig hätte auch der Einstand der neuen Zebras bei den Teamkollegen werden können. Doch das traditionelle Lied-Singen blieb ihnen erspart – zumindest bisher. „Zum Glück. Ich kenne es auch nur so, dass neue Spieler ein Lied für das Team singen müssen. Bis jetzt mussten wir es nicht. Ich hoffe auch, dass es so bleibt, denn Singen ist nicht so meine Stärke“, lacht der 25-Jährige.

Zu seinen Stärken zählt das Tore schießen. Schon im ersten Testspiel gegen den DSV 1900 schoss er zwei Buden. „Das ist das, was ein Stürmer will“, betont Brandstetter und schiebt nach: „Ich möchte in Zukunft einfach mein Bestes für das Team geben, so oft spielen wie es geht und so viele Tore wie möglich schießen.“ Dass er mit dem Ball umgehen kann, kann er ausführlich im zweiten Trainingslager in Österreich beweisen. „In Eisenach sind wir nur gelaufen. Essen, schlafen, laufen, das stand auf unserem Tagesprogramm“, erinnert sich der 25-Jährige mit einem leichten Stöhnen zurück und betont: „Das war sehr anstrengend“. Das Zimmer teilte er sich nicht mit Wiegel, sondern mit einem anderen Neuzugang, mit Stanislav Iljutcenko. „Das war auch besser so“, lacht er, muss aber dennoch gestehen: „Natürlich ist es schön, dass man schon jemanden in der neuen Heimat kennt, aber im Fußball findet man schnell zueinander.“

Jeder Spieltag ein Highlight

Bevor es nächste Woche ins zweite Trainingslager nach Österreich geht, erwartet "Brandy" mit Spannung den Spielplan für die neue Saison, der heute veröffentlicht wird. Am liebsten möchte er am ersten Spieltag gegen einen seiner ehemaligen Klubs spielen – den SC Freiburg. „Aber eigentlich ist es egal, gegen wen wir wann spielen. In der zweiten Liga ist jeder Spieltag ein Highlight“, freut sich der Schwabe auf das neue Abenteuer zweite Liga.

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