Relegation ist beim MSV Duisburg noch kein Thema



Mit Spionageeinsätzen in der 2. Bundesliga will sich Gino Lettieri, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, noch Zeit lassen.

Am Freitag schlägt ein Fußball-Zweitligist in Duisburg auf. Aufsteiger Darmstadt 98, als Tabellenzweiter derzeit Überflieger der Liga, bereitet sich ab 14 Uhr auf der Anlage des DSV 1900 auf die Partie am Samstag bei Fortuna Düsseldorf vor. Auch wenn es MSV-Trainer Gino Lettieri schmerzen mag, da er als Co-Trainer von Arminia Bielefeld in der vergangenen Saison in der Relegation an den Hessen scheiterte: Die Darmstädter können ein Vorbild für die Zebras sein, die im Aufstiegskampf der 3. Liga noch alle Optionen offen haben.

Der MSV kann direkt in die 2. Bundesliga aufsteigen, er kann die Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga erreichen, er kann aber auch das Ziel komplett verfehlen. Derzeit ist der MSV Vierter und weist drei Punkte Rückstand auf Platz zwei auf und liegt einen Zähler hinter dem Relegationsrang zurück. Mit der möglichen Teilnahme an den Entscheidungsspielen befasst sich MSV-Trainer Gino Lettieri noch nicht. „In Bielefeld haben wir in der Liga von Spiel zu Spiel geschaut. Es ging erst einmal darum, Punkte zu sammeln, um nicht direkt abzusteigen“, blickt der 48-Jährige zurück.

Deshalb stehen bei Lettieri und Co. derzeit auch noch keine Beobachtungstermine bei potenziellen Gegnern im Kalender. Dabei ist bereits jetzt der Kreis der potenziellen Gegner überschaubar. Am Tabellenende der 2. Bundesliga hat sich mit 1860 München, dem VfR Aalen, dem FC St. Pauli und dem FC Erzgebirge Aue eine Vierergruppe festgesetzt. Allenfalls die SpVgg Greuther Fürth könnte noch mit in den Strudel stürzen. Die Klubs mit 31 Punkten – Heidenheim, Sandhausen und Union Berlin – dürften aus dem Gröbsten heraus sein.

Mit den ersten Duisburger „Spionage-Einsätzen“ in der 2. Bundesliga ist somit frühestens in ein paar Wochen zu rechnen. Gino Lettieri ist indes kein Freund der Relegationsspiele. „Ich weiß nicht, warum es die gibt. Die Teams, die diese Runde spielen, haben einen Nachteil, weil die Spieler maximal zwei Wochen Sommerpause haben, da im Juli die neue Saison bereits beginnt“, erklärt Lettieri.

Fünfmal siegte der Drittligist

Statistisch gesehen hätte der MSV als Drittligist Vorteile. Seit der Einführung dieser Runde in der Saison 2008/09 konnte sich nur einmal der Zweitligist durchsetzen, fünfmal behielt der vermeintliche Underdog die Oberhand – zuletzt Darmstadt 98. Für Lettieri ist diese Statistik nachvollziehbar: „Der Drittligist geht mit der Euphorie einer erfolgreichen Saison in die Spiele, der Zweitligist kommt aus einer Negativspirale.“

Solange ungewiss ist, ob die Zebras Ende Mai und Anfang Juni in der Relegation spielen werden, liegen auch alle Urlaubsplanungen auf Eis. Gino Lettieri: „Natürlich macht meine Frau Druck und möchte gerne jetzt etwas buchen. Aber ich folge da mehr meiner italienischen Mentalität, und wir werden kurzfristig etwas festmachen.“ So hält es übrigens auch MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu, der schmunzelnd erklärt: „Ich bin derzeit Single. Da gibt es keinen Druck.“

Quelle: derwesten.de

Zuletzt bearbeitet von GiantOpal; 20/03/2015 12:52.