MSV-Vizekapitän Bohl: "Wollen es uns und allen beweisen"


Steffen Bohl wartet bei den Zebras auf ein Aha-Erlebnis.

Sieben Spiele ohne Sieg, letzter Tabellenplatz: Beim MSV Duisburg wächst die Sehnsucht nach einem Sieg. Steffen Bohl gibt sich dennoch kämpferisch.

Den ersten Teil der englischen Woche hat der MSV Duisburg in der 2. Fußball-Bundesliga mit einer 0:1-Niederlage gegen den FSV Frankfurt abgeschlossen. Am Mittwoch (17.30 Uhr/Live bei uns im Ticker) kommt Eintracht Braunschweig in die Schauinsland-Reisen-Arena, am Samstag geht es zu Union Berlin. Es gibt leichtere Programme für einen personell arg gerupften Tabellenletzten.

„Ich spüre in unserer Mannschaft weder Angst noch Verunsicherung“, versichert Vizekapitän Steffen Bohl im Gespräch mit der WAZ, „die Spiele gegen Frankfurt, in St. Pauli und zuhause gegen Greuther Fürth haben auf Augenhöhe stattgefunden. Und in Karlsruhe haben wir es bis zum Gegentor kurz vor der Halbzeit defensiv richtig gut gemacht.“

Dem MSV fehlt das Aha-Erlebnis

Die Fakten stehen allerdings auf dem Papier: Sieben Spiele, zwei Punkte, 5:15 Tore. „Uns fehlt einfach das Aha-Erlebnis“, sagt Bohl, „wenn es einmal mit dem erhofften Sieg klappt, dann wäre das für uns ein Befreiungsschlag.“ Dabei führt der 31-Jährige ein prominentes Beispiel aus der Bundesliga an. „Der VfB Stuttgart hat fünf Spiele in Folge verloren, hat aber in drei Partien seinen Gegner klar beherrscht. Die Stuttgarter haben null Punkte. Auch bei denen passen Aufwand und Ertrag nicht zusammen.“

Der ehemalige Aalener hofft, dass die Wende zum Positiven möglichst schnell eingeleitet wird. „Wir sind in der neuen Spielklasse schwer in Tritt gekommen“, räumt „Bohli“ ein, „aber in den vergangenen Wochen haben wir durchaus Fortschritte gemacht. Die Stimmung im Team ist nach wie vor gut.“ Und was ist mit der Freude auf jedes einzelne Zweitligaspiel, von der die Duisburger Profis euphorisiert während der Sommervorbereitung gesprochen hatten? Bohl: „Diese Freude ist nach wie vor da. Daran hat sich nichts geändert. Wir haben ein Jahr hart dafür gearbeitet, dass wir jetzt in der 2. Liga dabei sein können. Den Druck, im Abstiegskampf bestehen zu müssen, gibt es bei uns seit dem ersten Spieltag.“

Keine Pfiffe machen Mut

Obwohl die Meidericher in das Duell mit Eintracht Braunschweig als krasser Außenseiter einbiegen, ist Steffen Bohl zuversichtlich. „Die Eintracht hat eine erfahrene, taktisch gute und spielstarke Mannschaft. Trotzdem ist für uns etwas möglich. Wir wollen uns endlich für die Mühen belohnen und müssen natürlich dahin kommen, dass hinten auch mal die Null steht.“ Der FSV Frankfurt hat es vorgemacht: Die Hessen haben in ihren drei Auswärtspartien noch keinen einzigen Treffer geschluckt. „Wir müssen uns komplett auf die Situationen fokussieren. Im Moment laufen Kleinigkeiten gegen uns“, ärgert sich der Allrounder.

Steffen Bohl ballt kämpferisch die Faust. „Die Fans müssen auch am Mittwoch sehen, dass wir alles raushauen. Es gab nach dem 0:1 gegen Frankfurt keine Pfiffe. Das macht Mut. Wir wollen es uns selbst und allen anderen in der Liga beweisen, dass wir es können. Ziel ist es, in dieser englischen Woche etwas Zählbares zu holen. Und damit wollen wir gegen Braunschweig anfangen.“

derwesten.de