Zwei Ex-Erfurter haben beim MSV Duisburg viel vor


Aus Erfurt nach Duisburg: Mittelfeldspieler Andreas Wiegel (links) und Stürmer Simon Brandstetter.

Die Neuzugänge Andreas Wiegel und Simon Brandstetter kämpfen beim Zweitligisten um einen Stammplatz. Und sie wollen sich in der 2. Liga beweisen.

Am Freitag veröffentlicht die Deutsche Fußball-Liga den Spielplan für die 2. Bundesliga. Früher, als uns noch Ernst Huberty und Dieter Adler in der Sportschau den Fußball erklärten, war das ein eher unaufgeregter Vorgang in Form einer Pressemitteilung, mittlerweile muss es eine groß angelegte Pressekonferenz sein, die im Fernsehen und im Internet übertragen wird. Auch Simon Brandstetter und Andreas Wiegel, Neuzugänge des MSV Duisburg, fiebern der Veröffentlichung entgegen.

Brandstetter, ein gebürtiger Schwabe, wünscht sich zum Auftakt ein Heimspiel gegen seinen Ex-Klub SC Freiburg. Wiegel möchte ebenfalls gerne gegen einen Bundesliga-Absteiger in der Duisburger Arena beginnen: gegen den SC Paderborn. Der gebürtige Paderborner spielte beim SCP in der Jugend, die Familie ist nur wenige Kilometer entfernt in Bad Lippspringe beheimatet.

Das Ziel ist die Startelf

Am Ende, so bringt es Andreas Wiegel auf den Punkt, „ist es aber egal, wann wir gegen wen spielen.“ Für das Duo, das in der letzten Saison gemeinsam bei Rot-Weiß Erfurt spielte, ist entscheidend, dass es für sie nun nicht mehr gegen die Drittligisten wie Großaspach oder Wehen Wiesbaden, sondern gegen Zweitliga-Klubs wie Kaiserslautern, Düsseldorf und 1860 München geht.

Nun also 2. Liga. Beide Ex-Erfurter wollen in dieser Liga nicht nur Luft schnuppern, sie wollen im Unterhaus des Profi-Fußballs tief durchatmen. „Natürlich ist es das Ziel, einen Platz in der Stammelf zu erkämpfen. Das ist der Job“, sagt Wiegel, der auf der rechten Außenbahn zu Hause ist, aber auch auf der linken Seite agieren kann. Brandstetter ist hingegen auf die Position im Angriffszentrum fixiert. Im Test gegen den DSV 1900 klappe das schon sehr gut, der Stürmer steuerte zum 4:0-Erfolg zwei Treffer bei und zählte zu den auffälligsten Akteuren. Der 25-Jährige weiß, dass die Konkurrenz in der Duisburger Offensive groß ist. „Ich will aber alles geben, um mich zu behaupten“, gibt er eine Kampfansage ab.

Mit Erfurt am Ende abgestürzt

In der letzten Saison sah es zwischenzeitlich so aus, als könnten sich Brandstetter und Wiegel den Traum von der 2. Bundesliga auch mit Rot-Weiß Erfurt erfüllen. Die Thüringer rangierten zwischenzeitlich auf einem Aufstiegsrang, stürzten dann jedoch mit acht Niederlagen in Folge ab und beendeten die Saison auf dem zwölften Platz. „Es kam viel zusammen. Verletzungspech, schwache Spiele, umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen“, blickt Wiegel zurück.

Beim MSV hat sich das ehemalige RWE-Duo gut eingelebt und die erste, harte Phase der Saisonvorbereitung gut überstanden. Das Lauf- und Konditionstrainingslager in Eisenach hatte es in sich. „Die ersten zwei Wochen sind immer die schlimmsten. Es ist gut, dass jetzt der Ball im Mittelpunkt steht“, so Wiegel, der seine Empfindungen aus dem ersten Trainingslager so zusammenfasst: „Gefühlt habe ich bei den Laufeinheiten insgesamt die Strecke von Duisburg bis nach Paderborn zurückgelegt.“ Gut, dass es zum Punktspiel nach Paderborn in der neuen Saison per Bus gehen wird.

derwesten.de