Gino Lettieri kämpft beim MSV Duisburg um seinen Job


Entspannt sieht anders aus: MSV-Trainer Gino Lettieri (links) und Präsident Ingo Wald.

Ein Rücktritt ist für den Trainer des Fußball-Zweitligisten kein Thema. Lettieri bittet um Geduld und setzt auf die nächste Länderspielpause.

Der Mann kämpft um seinen Job. Coach Gino Lettieri sitzt im Trainingszentrum an der Westender Straße bei der Pressekonferenz und spricht nicht nur über den nächsten Gegner Union Berlin (Samstag, ab 13 Uhr bei uns im Live-Ticker), sondern darüber, was er in den nächsten Wochen beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg vor hat.

Länderspielpause, Geduld, die Rückkehr lange verletzter Spieler. Doch es gilt als unwahrscheinlich, dass die Bosse beim MSV noch so lange zuschauen werden, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Lettieri braucht ein Ergebnis. Und das schon am Samstag in Berlin.

Bitter für Lettieri: Mit den gesperrten Rolf Feltscher und James Holland fallen zwei weitere Stammspieler aus. „Mit dem Rest des Kuchens“, wie es der 48-Jährige ausdrückt, werden die Meidericher den neunten Anlauf unternehmen, um den so ersehnten ersten Sieg zu landen.

Rücktritt ausgeschlossen

Angesichts der Personalsituation und des desolaten Auftritts gegen Braunschweig in der zweiten Halbzeit bedarf es hier jedoch einer großen Phantasie. Außenverteidiger Kevin Wolze will diese Halbzeit „möglichst schnell vergessen“. Doch Gino Lettieri, der seine Hoffnungen einmal mehr an die Phasen des letzten Spiels knüpft, als der MSV mit dem Gegner mithalten konnte, unternahm am Donnerstag alles, damit seine Spieler diese Halbzeit nicht vergessen. Die Spielanalyse ergab, dass es eben nicht nur an der gelb-roten Karte gegen Rolf Feltscher lag. Lettieri räumte ein, dass seine Mannschaft den Fehler machte, in Unterzahl nicht zu erkennen, dass ein weiteres forsches Auftreten nichts bringt. „Wir hätten absichern müssen, um so ein Ergebnis zu verhindern“, so Lettieri.

Eine weitere Vorstellung dieser minderen Qualität wird die Mannschaft ihrem Trainer nicht mehr antun dürfen.

Und wenn doch? Kann sich der Coach einen Rücktritt vorstellen – so wie es seine Kollegen Lucien Favre und Kosta Runjaic in den letzten Tagen praktizierten? Der Coach schließt das kategorisch aus: „Nein, ich ziehe einen Rückzieher nicht in Betracht. Da hätte ich in der letzten Saison dreimal einen Rückzieher machen müssen.“ Lettieri will Stärke und Souveränität demonstrieren: „Ich bin klar im Kopf. Ich weiß, was die Mannschaft kann und was sie nicht kann. Ich bin frisch und voller Elan. Ich weiß, was zu machen ist.“

Der „georgische Messi“ ist da

Lettieri spricht von Geduld und setzt auf die nächste Länderspielpause. Wie schon im September – da verschlechterte sich die personelle Situation allerdings. Dies soll nun anders werden. Der Coach hofft auf einige Rückkehrer. Bei Zlatko Janjic und Thomas Bröker könnte es klappen. James Holland, Tim Albutat und Rolf Feltscher werden ihre Sperren dann abgebrummt haben. Ein Martin Dausch wird seine Wehwehchen weiter auskurieren können. Zugang Victor Obinna , der beim Debüt bewies, dass er wertvoll für die Zebras werden kann, wird sich weiter integrieren können.

Und mit Georgi Chanturia ist der nächste Neuzugang an Bord. Die Bestätigung durch den MSV steht noch aus, dafür veröffentlichten italienische Medien am Donnerstag-Nachmittag bereits ein Foto, das Chanturia beim Handschlag mit MSV-Mitarbeiter Michael Meier zeigt, auf dem Tisch liegt eine Unterschriften-Mappe. Bei den Italienern firmierte Chanturia übrigens als „georgischer Messi“. Auf Nachfrage schloss der MSV ein Blitzdebüt am Samstag aus, da noch Dokumente fehlen.

derwesten.de