Zugang Chanturia erweist sich beim MSV-Debüt als Orakel


Giorgi Chanturia erzielte bei seinem ersten Spiel im MSV-Dress direkt den Siegtreffer.

Zu Hause nennen sie ihn schon den "georgischen Messi" und auch beim MSV Duisburg zeigte Giorgi Chantuari prompt, was er kann. Und das mit Ansage.

Bei der Verpflichtung von Nigeria-Rakete Victor Obinna hatte Gino Lettieri kräftig mitgewirkt. Die entscheidenden Gespräche führte der Duisburger Trainer auf Italienisch mit Obinna, der lange Zeit bei Inter Mailand aktiv war und deswegen diese romanische Sprache perfekt drauf hat. Auch bei Giorgi Chanturia kam es auf überzeugende Worte an.

Lettieri fand sie – allerdings auf Englisch. „Wir haben vor sechs, sieben Wochen das erste Telefonat geführt und sofort einen engen Draht gehabt. Da war mir schon klar, dass Giorgi unbedingt zu uns nach Duisburg will. Es war aber immer eine Hängepartie, weil eben noch Regularien geklärt werden mussten. Das Ganze hat sich sehr lange hingezogen, aber Chanturia war fest entschlossen, zum MSV zu kommen“, fasst der 48-Jährige zusammen.

Chanturia widmet das Tor Lettieri

Mittlerweile ist klar, dass sich das Warten auf den „georgischen Messi“, wie ihn Fans in seinem Heimatland getauft haben, gelohnt hat. Chanturia erwies sich sogar als Orakel, indem er Lettieri vor dem Anpfiff prophezeite, „dass ich bei meinem ersten Einsatz gleich ein Tor schieße.“ Kaum zappelte die Kugel in der 81. Minute im Paderborner Netz, stürmte Giorgi Chanturia auf Gino Lettieri zu und brüllte ihn voller Euphorie an. Der Trainer ließ sich das zwei Sekunden gefallen, freute sich mit – und feuerte dann impulsiv zurück. „Ich habe Chanturia davor gewarnt, sich die zweite gelbe Karte abzuholen. Da gab es mal kurz etwas Lack“, lachte Gino Lettieri.

Chanturia wertete seinen Zweitliga-Premierentreffer als „besonderes Tor“. Der Nationalspieler, der momentan die internationale Karriere zurückgestellt hat und sich nur auf den MSV konzentrieren will: „Das Gefühl, für mein neues Team getroffen zu haben, war großartig. Ich widme diesen Treffer Gino Lettieri. Es war ein wichtiges Spiel für ihn und für uns. Er ist ein sehr guter Trainer.“ Sprach’s und ging in den Eingangsbereich der Arena, wo Chanturia einigen Fans für Selfies zur Verfügung stand. Victor Obinna strahlte ebenfalls: „Ich bin überglücklich und hatte vorher gesagt, dass wir den Turn-Around schaffen müssen. Das ist uns gelungen.“ Und dann verteilte der ehemalige West-Ham-United-Star ein fettes Lob: „Vor diesen Fans in Duisburg macht es richtig Spaß. Sie spornen mich an. Schön, dass wir ihnen für die fantastische Unterstützung etwas zurückgeben konnten.“

derwesten.de