Einmal Hölle und zurück



Der MSV ist wieder da. Dank des souveränen Dreiers über Kiel feiert Duisburg unter dem Motto „Einmal Hölle und zurück“ die Rückkehr in die zweite Bundesliga.

„Wir haben uns für die harte Arbeit belohnt“, triumphierte Ivica Grlic: „Wir haben immer an uns und unsere Stärken geglaubt. Was die Fans veranstaltet haben, ist unglaublich, genauso wie unsere geile Mannschaft.“

Dass die Meidericher bereits einen Spieltag vor Ablauf der Saison den Aufstieg perfekt gemacht haben und jetzt sogar noch von der Meisterschaft träumen dürfen, damit war zu Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen. Oder doch? „Nach außen habe ich die Jungs in Schutz genommen und nicht vom Aufstieg gesprochen. Aber intern wusste jeder, was unser Ziel ist“, berichtete der Sportdirektor: „Die Taktik ist aufgegangen, weil wir alle gemeinsam für diesen Traum gearbeitet haben.“

Grlic muss es wissen, denn er ist der Baumeister des Erfolgs. Er hat dieses Team geformt und auch in der negativen Phase zu ihm gestanden. Genauso wie zu seinem Coach Gino Lettieri: „Auch wenn es Kritiker gab, ich war und bin von Gino überzeugt. Er verlangt von den Spielern alles und passt damit von seiner Mentalität bestens ins Ruhrgebiet. Jetzt steht der Aufstieg zu Buche, also war alles richtig.“

Eine Aussage, die der Vereinsvorsitzende Ingo Wald bestätigte: „Ivo hat das klasse gemacht. Wir haben eine Mannschaft, die für den MSV kämpft. Was unsere Jungs geleistet haben, ist der Wahnsinn.“ Das gilt auch für die Führungsetage, Die Lizenz ist dank der rund 4,2 Millionen Euro Mehreinnahmen aus den Fernsehgeldern kein Problem. Zudem dürfen die Zebras mit deutlich mehr Sponsorengeldern rechnen, sodass sich Grlic erstmals in seiner Amtszeit in der Lage sieht, bei den Vertragsverhandlungen nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen zu müssen. „Einmal muss es aber noch sein“, schmunzelte er.

Dank des perfekten Aufstiegs dürften es bei den Verpflichtungen von Stanislav Iljutcenko (Osnabrück), Andreas Wiegel (Erfurt) sowie Fanol Perdedaj (Cottbus) nun Schlag auf Schlag gehen. Zudem haben sich die Verträge von Michael Ratajczak, Sascha Dum und Branimir Bajic automatisch verlängert.

Allerdings gibt es noch keine Einigung mit Kingsley Onuegbu ("Der MSV ist mein erster Ansprechpartner, aber ich habe auch ein anderes, konkretes Angebot.") oder Matchwinner Michael Gardawski, der sich als Doppeltorschütze noch einmal in den Fokus gespielt hat. "Wir führen Gespräche, aber noch ist nichts entschieden", gab der Aufstiegsheld zu Protokoll. Allerdings dürften die Zeichen trotz der letzten beiden guten Auftritte in Erfurt sowie gegen Kiel auf Abschied stehen.

Grlic bleibt gelassen: „Ich denke, dass nächste Woche die ersten Entscheidungen fallen.“

reviersport.de