Neuzugang James Holland war der ballsicherste Duisburger


Wichtiger Gesprächspartner für MSV-Trainer Gino Lettieri: James Holland (r.).

Nach dem 2:2 im Aufsteiger-Duell gegen Arminia Bielefeld wird anhand der statistischen Daten deutlich, wo beim MSV Duisburg der Schuh drückt.

Beim MSV Duisburg ist viel Sand im Getriebe. Zwar ging das dritte Zweitligaspiel für die Zebra-Kicker mit einem 2:2 gegen Arminia Bielefeld glimpflich aus, aber anhand der ermittelten statistischen Daten wird erneut deutlich, wo beim Neuling der Schuh drückt.

Vor allem Offensivkraft Zlatko Janjic, im Vorjahr mit 17 Treffern einer der unverzichtbaren Eckpfeiler beim Projekt Zweitliga-Aufstieg, hing gegen seinen ehemaligen Verein Arminia komplett in den Seilen. MSV-Trainer Gino Lettieri hielt sich nach dem Abpfiff vornehm zurück. „Ich kritisiere einzelne Spieler nicht in der Öffentlichkeit“, so der Deutsch-Italiener. Die zum Teil ernüchternden Zahlen sagen ohnehin alles.

Janjic führte in seinen 61 Einsatzminuten nur zwölf Zweikämpfe und verlor davon acht Duelle. 39 Ballkontakte sind eher unterdurchschnittlicher Wert für einen Kreativkicker. Die Passquote von 87,1 Prozent sieht auf den ersten Blick positiv aus. Allerdings unterliefen „Jani“ im Spielaufbau mehrere eklatante Böcke, die etliche Zuschauer im Stadionrund auf die Palme brachten.

MSV-Stürmer Brandstetter nur elfmal am Ball

Der ballsicherste Duisburger war Neuzugang James Holland. Der Australier hatte die Kugel 98 Mal am Fuß, brachte 82 von 91 Pässen an den Mitspielern. Trotzdem fehlte Holland auf einer der Schlüsselpositionen im defensiven Mittelfeld lange der Zugriff. Nur 33 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind ein Beleg dafür, warum der MSV gegen die Bielefelder zu lange hinterher lief. Auch Martin Dausch (34,78 Prozent) kann mit den Zweikampfwerten nicht gerade auftrumpfen, kompensierte das Defizit aber durch ein enormes Laufpensum und die permanente Bereitschaft, die drohende Niederlage abzuwenden.

Fast gar nicht in Erscheinung trat bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung MSV-Stürmer Simon Brandstetter, der einen Schlag auf den Knöchel abbekam und zur Pause in der Kabine bleiben musste. Der Ex-Erfurter berührte das Spielgerät nur elf Mal und verlor sechs seiner neun Zweikämpfe.

Beim Blick auf die Teamstatistik wurden für den MSV Duisburg zwar 13 Torschussversuche notiert, aber nur drei davon gehen als Chancen durch. Arminia Bielefeld kommt auf neun nennenswerte Torszenen, liegt also in diesem Bereich deutlich vorne. Arminias Fabian Klos feuerte alleine acht Mal auf den Kasten von Zebrakeeper Michael Ratajczak. Auf acht Torschüsse kommen die Duisburger Stanislav Iljutcenko (2), Kingsley Onuegbu (1), Zlatko Janjic (3), Thomas Bröker (1) und Simon Brandstetter (1) zusammen. „Thomas Bröker ist in der Endphase in einer Situation ausgerutscht. Kevin Wolze legte den Ball ins Niemandsland, anstatt abzuschließen. Mit etwas mehr Mut wäre ein Sieg möglich gewesen“, befand Trainer Gino Lettieri. Anhand der Zahlen wird der Coach aber ablesen, dass der Weg zum ersten Dreier noch sehr steinig ist.

Gerade eine erste Hälfte, in der die Heimmannschaft keinen einzigen annähernd gefährlichen Ball auf das gegnerische Gehäuse bringt, muss Warnung genug sein. „Wenn du zu Hause spielst, dann muss der Gäste-Torwart der beste Mann sein. Das Trikot vom Arminia-Keeper war beim Halbzeitpfiff überhaupt nicht dreckig“, brachte es MSV-Klubikone Bernard Dietz präzise auf den Punkt.

derwesten.de