Gassi gehen zur Beruhigung



Noch zwei Tage bis zum "Endspiel". Zlatko Janjic über seinen Bartwuchs, die Unberechenbarkeit des MSV und seine persönliche Vorbereitung auf den Kiel-Knaller.

Eine Streifen-Frisur, wie Enis Hajri sie hat, ist nichts für ihn. „Da lasse ich mir lieber den Bart wachsen“, erzählt Zlatko Janjic und schiebt mit einem Schmunzeln nach: „Wobei sich meine Eltern freuen würden, wenn er abkommt. Aber solange wir nicht verlieren, keine Chance.“

Seine Familie würde es ihm sicherlich verzeihen, wenn der Bart nach dem alles entscheidenden Spiel gegen Holstein Kiel weiter sprießen würde. Das ist aber keine Selbstverständlichkeit: „Kiel ist ein starker Gegner und sie stehen nicht umsonst da oben. Die laufen alle gemeinsam, die kämpfen alle zusammen. Das ist ihr Schlüssel zum Erfolg“, betont der Top-Torjäger der Zebras. Bei einem Spiel auf Augenhöhe werde am Ende die Qualität den Unterschied machen. Spieler, die diesen Unterschied ausmachen können, haben die Zebras in ihren Reihen, betont Janjic.

Der richtige Schlüssel seines Teams sei aber vor allem die "Rückkehr" von Kingsley Onuegbu: „King war wie ein Neuzugang im Winter. Die Last ist seitdem auf mehrere Schultern verteilt. Trifft der eine nicht, trifft der andere – oder beide. Das macht uns unberechenbar.“ Auch die Verpflichtung von Martin Dausch sieht der 29-Jährige als eine ganz große Hilfe: "Seitdem er hier ist, kämpft er bis zum Umfallen. Er ist ein ganz wichtiger Faktor, der uns dabei geholfen hat, dass wir da stehen wo wir stehen."

Ein wichtiger Faktor wird auch die Stimmung am Samstag in der rappelvollen Arena sein. "Mit den Fans im Rücken steht Kiel mehr unter Druck als wir", weiß der Knipser und fügt selbstsicher hinzu: "Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen". Janjic freut sich besonders auf die blau-weiße Kulisse. Auf eine Euphorie und eine Aufstiegs-Atmosphäre, die der 29-Jährige noch nie in seiner Profikarriere erlebt hat. „Natürlich hatte ich schon Spiele, bei denen es um alles ging. Aber das waren Abstiegsduelle. So ein positives Ereignis ist etwas Neues für mich. Die Atmosphäre wird jeden Einzelnen von uns beflügeln.“ Ein Grund, warum er die Partie gegen die Störche nicht mit Anspannung und Nervosität in Verbindung bringt, sondern mit purer Freude.

Um am Samstag entspannt und konzentriert in den Tag zu starten, wird der Stürmer nach dem gemeinsamen Frühstück mit der Familie noch kurz mit dem Hund in den Wald gehen. „Dann kann ich mit voller Kraft ins Stadion fahren“, betont Janjic.
Die Kraft wird er brauchen. Es könnte schließlich eine lange Nacht in Duisburg werden...

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