Vierter Anlauf: Kaiserslautern sucht mit Fünfstück die Konstanz


Alleine von seinem Selbstverständnis her definiert sich der 1. FC Kaiserslautern zumindest als gefühlter Bundesligist. Die zurückliegenden drei Versuche, zurück in die Bel Etage des deutschen Profifußballs zu gelangen, scheiterten aber. Auch der vierte Anlauf gestaltet sich als schwierig. Um die Aufstiegszone im Blick zu behalten, benötigt der FCK einen Sieg im nächsten Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg.

Die Erwartungen sind rund um den Betzenberg wieder einmal gehobener Natur. Anders würde es auch nicht passen, schließlich bringt der FCK alle Voraussetzungen mit, um den Sprung in die Bundesliga zu packen: Einen solide arbeitenden Trainer, eine abgeklärte sportliche Leitung im Verein, und euphorische Fans, die das Alleinstellungsmerkmal des Klubs in der Pfalz untermauern.

Wer bei den „Roten Teufeln“ antritt, hat zumindest Respekt vor solchen Faktoren. Und in den vorherigen Jahren scheiterten die Pfälzer jeweils nur knapp: 2013 ging die Relegation gegen Hoffenheim verloren, 2014 und 2015 reichte es jeweils nur zum vierten Platz. In Erinnerung bleibt allerdings, dass die junge Mannschaft vor allem in der vergangenen Saison strukturierten und erfrischenden Fußball bot.

Diesmal wollen es die Pfälzer besser machen und setzen dabei auf Coach Konrad Fünfstück. Den Saisonauftakt in Duisburg hatten die Pfälzer noch mit Chefcoach Kosta Runjaic und Assistent Ilia Gruev 3:1 gewonnen. Doch der anschließende Saisonverlauf entsprach zunächst nicht den Erwartungen Als Runjaic am 23. September seinen Posten zur Verfügung stellte, wurde die Verantwortung auf Fünfstück übertragen.

Der neue Mann startete mit zwei Siegen gegen Bochum und Düsseldorf. Doch es gab es auch Rückschläge. Insgesamt fehlt die Konstanz, aber die jüngsten Auswärtssiege in Leipzig und Fürth ließen aufhorchen. Am vergangenen Sonntag gab es beim 1:2 gegen St. Pauli auch auf dem Betzenberg Ernüchterung. Überhaupt konnten in der gesamten Hinrunde nur zwei Heimsiege gefeiert werden. Von der Aufstiegszone ist Kaiserslautern zum Rückrundenstart dennoch nur sieben Punkte entfernt und will die Aufholjagd starten.

DER TRAINER Kaiserslautern ist für Konrad Fünfstück die erste Cheftrainer-Station im Profifußball. Der 35-Jährige, der seine Spielerkarriere wegen Verletzungen frühzeitig beenden musste, arbeitete zuvor erfolgreich in den Nachwuchsleistungszentren von Greuther Fürth und Kaiserslautern. Dazu betreute er auch das Regionalliga-Team des FCK und wurde im September 2015 zum Cheftrainer befördert.

IM RAMPENLICHT Im Hinspiel gegen Duisburg war Kacper Przybylko mit zwei Treffern zum 3:1-Sieg ein Matchwinner für die Pfälzer. Mittlerweile erzielte Przybylko, der auch schon für Köln, Bielefeld und Fürth in der 2. Liga am Ball war, fünf Saisontore und ist treffsicherster Angreifer des FCK.

DIE GESCHICHTE Bundesliga-Gründungsmitglied, mehrfacher Meister und Pokalsieger, Stammklub des legendären Fritz Walter, Stadion auf dem Betzenberg – wenige Stichworte genügen, um sich an die große Geschichte des 1. FC Kaiserslautern zu erinnern. Zwar ist der Traditionsverein mittlerweile häufig in den Fahrstuhl von der Ersten in die Zweite Liga und zurück gestiegen, doch die Fans schreckt das nicht ab. Das Publikum auf dem Betzenberg, auf dem Partien bisweilen viel länger als 90 Minuten dauern, ist sehr emotional und treu.

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