MSV-Legende Tönnies zu Lewandowski: „Schneller geht’s nicht“


Michael Tönnies in der Saison 1991/92 im Trikot des MSV Duisburg: Nach 24 Jahren verlor der Stürmer nun seinen Bundesliga-Rekord.

Der „Dicke“ verlor seinen Bundesliga-Rekord an Robert Lewandowski und glaubt, dass dieser nun ein Rekord für die Ewigkeit ist.

Im Gespräch mit der Sportredaktion lacht Michael Tönnies am Telefon. So schlimm kann es also nicht sein. Am späten Dienstagabend verlor der „Dicke“ seinen Rekord, der einer für die Ewigkeit hätte sein können, an Robert Lewandowski. Tönnies erzielte am 27. August 1991 innerhalb von fünf Minuten einen Hattrick. 24 Jahre später schnappte der Stürmer von Bayern München dem Tornado nun den Rekord weg: 3:22 Minuten für drei Tore – zudem legte der Pole wie Tönnies einst einen Fünferpack hin.

Der 55-Jährige saß am Dienstag vor dem Fernseher und verfolgte live, wie „das Unheil seinen Lauf nahm“, wie es Tönnies formuliert. „Als Lewandowski das zweite Tor machte, ahnte ich schon, dass es jetzt passieren würde“, so Tönnies. Ohnehin hatte die MSV-Legende damit gerechnet, dass sein Rekord eines Tages fallen würde: „Ein Doppelpack innerhalb weniger Minuten kann dir immer mal gelingen. Dann brauchst du etwas Glück und machst noch das dritte Tor.“

Zuspruch von den MSV-Fans

Unmittelbar nach dem Bayern-Spiel twitterte Tönnies seine Glückwünsche gen Süden. Viele MSV-Fans reagierten traurig auf den Lewandowski-Hattrick. Sie hätten Tönnies den Rekord noch viele Jahre gegönnt. In den Internet-Netzwerken feiern die Fans den Tornado auch weiterhin als Legende und Rekord-Torschützen. Tönnies: „Es ist phänomenal, was bei Facebook abgeht. Die vielen lieben Worte tun richtig gut.“

Seinen Nachfolger schätzt Tönnies als „einen der besten Stürmer der Welt“. Für Tönnies, der am Mittwoch als Stadionsprecher beim Spiel gegen Eintracht Braunschweig frenetischen Applaus von den MSV-Fans erhielt, schloss sich in gewisser Hinsicht am Dienstagabend ein Kreis: „Mit Lewandowski hat ein Weltklasse-Stürmer die fünf Tore erzielt. Ich habe damals gegen den späteren Weltklasse-Torhüter Oliver Kahn meine fünf Tore erzielt. Das passt doch alles schön zusammen.“

Seinen eigenen Rekord erachtete Tönnies als vergänglich. Die neue Bestmarke, die Robert Lewandowski nun am Dienstag aufstellte, ist nach seiner Ansicht aber nun tatsächlich ein Rekord für die Ewigkeit. Michael Tönnies: „Schneller geht’s nicht mehr.“ Ein Wunsch ging für Tönnies am Mittwoch nicht in Erfüllung: „Wenn ich schon meinen Rekord verliere, möchte ich drei Punkte für den MSV haben.“ Daraus wurde nichts. Die 0:5-Niederlage kommentierte er so: „So ein Mist.“

derwesten.de