MSV-Gegner im Check: Kickers sind auf Augenhöhe



Der MSV Duisburg und die Stuttgarter Kickers haben sich in dieser Saison selten aus den Augen gelassen. Zwar waren die beiden Vereine in der Tabelle mit wechselnden Plätzen immer mal ein paar Pünktchen voneinander entfernt, doch absetzen konnten sich weder "Zebras" noch "Stukis". Vor dem direkten Duell am Samstag (14 Uhr) ist das nicht anders: Beide Teams begegnen sich in Stuttgart auf Augenhöhe. Die Voraussetzungen für ein Match auf hohem Niveau sind großartig. Einen Punkt liegt der MSV aktuell vor Stuttgart, die Schwaben haben allerdings noch das Nachholspiel gegen Halle in der Hinterhand.

Bereits das Hinspiel verlief großartig. Die Stuttgarter kamen als Spitzenreiter in die Schauinsland-Reisen-Arena - und die Zebras waren in guter Form. Durch Tore von Michael Gardawski und Dennis Grote wurde 2:0 gewonnen. Es war bis zum Ende eng, denn die "Stukis" kämpften mit Leidenschaft und hatten in der Summe auch Pech, dass ihnen nicht der Anschlusstreffer gelang. Insgesamt ist die Duisburger Bilanz gegen die Kickers negativ. Von bisher 21 Vergleichen konnte der MSV sechs Spiele gewinnen und unterlag in acht Partien. In der Saison 1991/92 trafen Duisburger und Stuttgarter auf Bundesliga-Ebene aufeinander.

Etwas später, als Fußballteams immer noch vielfach mit Libero aufliefen und die Doppel-Sechs bestenfalls Kartenspielern ein Begriff war, bildeten der heutige Stuttgarter Trainer Horst Steffen und Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer bisweilen bei den Zebras ein nahezu perfekt aufeinander abgestimmtes Mittelfeld-Duo. Das ist Vergangenheit. Längst bringt das Duo die „Stukis“ in die Erfolgsspur und will in der Tabelle den MSV hinter sich lassen.

Steffen, der die Kickers im Herbst 2013 in der Abstiegszone übernahm, hat in Stuttgart eine Mannschaft zusammengestellt, der in dieser Spielzeit einiges zuzutrauen ist. Zwar läuft noch nicht alles rund, aber die „Stukis“ konnten schon ihre Qualitäten zeigen. Lange waren die Kickers zusammen mit dem MSV als einzige Drittliga-Mannschaften ohne Heimniederlage. doch die Stuttgarter Serie riss vor zwei Wochen beim 0:2 gegen Bielefeld.

DER TRAINER Als aktiver Fußballer lief Horst Steffen sechs Jahre für die Zebras auf und kämpfte sich nach vielen teils langwierigen Verletzungen, die ihn auch die Teilnahme am DFB-Pokalfinale 1998 gekostet hatten, immer wieder vorbildlich ins Team zurück. Verletzungsfrei hätte er wohl weitaus mehr als 207 Bundesligaspiele absolviert. Akzente setzte der Niederrheiner beim MSV auch als Nachwuchscoach, zudem arbeitete er für Kapellen/Erft und betreute die Junioren von Borussia Mönchengladbach. Die Stuttgarter Kickers sind Steffens erste Station als Trainer einer Profimannschaft.

DER STAR Die Erfahrung von 71 Bundesligaspielen ist Marc Stein anzumerken. Der frühere Rostocker ist ein Garant für die gute Saison der Stuttgarter. Viele Akzente setzt Stein in der Defensive, hat aber auch schon vier Treffer erzielen können.

DIE GESCHICHTE Die 1899 gegründeten Stuttgarter Kickers standen zwar zumeist im Schatten ihres großen Nachbarn VfB Stuttgart, haben aber dennoch eine große Tradition und viele Fans. In der Saison 1988/89 sowie 1991/92 spielten die "Stukis" in der Bundesliga, zwischenzeitlich musste der Absturz bis in die Viertklassigkeit verdaut werden. 2012 gelang der Aufstieg in die 3. Liga. In der famosen Juniorenabteilung wurden unter anderem die späteren Weltmeister Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann ausgebildet.

Quelle: msv-duisburg.de