Mohnhaupt bleibt "konservativ"



Während Ivica Grlic den Kader für die Zweitliga-Saison zusammenstellt, werkeln die Geschäftsführer Bernd Maas und Peter Mohnhaupt an der wirtschaftlichen Grundlage.

Dabei hat die Suche nach einem neuen Trikotsponsor oberste Priorität. „Wir befinden uns mit zwei Unternehmen in intensiven Gesprächen“, berichtet Mohnhaupt. Dabei handelt es nicht um bereits bestehende Sponsoren, sondern mögliche frische Geldgeber. „Wir versuchen, neue Partner langfristig an uns zu binden, die dann auch von unserer Erfolgsgeschichte der letzten beiden Jahre profitieren können“, erklärt Mohnhaupt, schiebt aber ebenfalls nach: „Das geht nicht von heute auf morgen, sondern wird noch etwas Zeit benötigen. Wir sind zuversichtlich, die Brust bis zum ersten Saisonspiel vermarktet zu haben.“

Das ist auch wichtig, denn den MSV drücken noch rund sieben Millionen Euro Schulden, die in den nächsten Jahren abgebaut werden müssen. Schließlich hat die Sanierung des MSV absoluten Vorrang, ist aufgrund der Erfolge nun aber auch möglich. Mohnhaupt: „Es hat sich viel verändert. Der Wert der Marke MSV ist wieder gestiegen und daraus müssen wir nun Profit schlagen.“

Das gilt insbesondere für den Etat, der erst einmal bei rund 5,3 Millionen liegen wird. In der 3. Liga lag er bei rund 4,5 Millionen Euro. Mohnhaupt erläutert die vorsichtige Planung: „Im Erfolg besteht die größte Gefahr, Fehler zu begehen. Wir dürfen die Bodenhaftung nicht verlieren und planen deshalb konservativ.“ Sollte es in der neuen Saison allerdings weitere Mehreinnahmen oder anderweitige Erlöse geben, wird Grlics Budget dementsprechend angehoben.

5,359 Millionen Euro Fernsehgeld für den MSV

Ein Plus fahren die Meidericher jedenfalls schon mit den TV-Geldern ein. Statt der bisherigen knapp 800.000 Euro sprudeln in der zweiten Liga nun 5,359 Millionen Euro. Und die Summe könnte sich noch einmal um 208.800 Euro erhöhen, wenn sich Holstein Kiel in den Relegationsspielen gegen 1860 München durchsetzt. Sollten die Löwen, die in der Fernsehgeld-Tabelle Elfter sind, absteigen, würden deren Erlöse in Höhe von 6,681 Millionen Euro auf andere Zweitligisten ab Platz elf verteilt und der MSV würde als 17. (weil zweiter Aufsteiger) davon profitieren.

Dass aber nicht nur Geld die Fußballwelt regiert, beweist Darmstadt 98. Die „Lilien“ haben mit einem vergleichsweise Mini-Etat den Durchmarsch in die Beletage dank ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit geschafft. „In diesem Punkt können wir Darmstadt als Vorbild nehmen“, meint Mohnhaupt und ergänzt: „Aber wir sollten nicht zu sehr auf andere Vereine schauen. Wir haben auch eine hervorragende Geschichte geschrieben. Wenn wir auch zukünftig mit Augenmaß handeln und unsere Hausaufgaben erledigen, sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Wirtschaftlich und sportlich.

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