MSV profitiert im Aufstiegsrennen von Patzern der Konkurrenz



Nach dem 1:0-Sieg über Unterhaching verbessert der MSV seine Lage im Aufstiegskampf. Dabei profitierte der Klub auch von den Patzern der Konkurrenz.

Thomas Meißner riskierte für den MSV Duisburg eine dicke Lippe. Der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg war am Samstag beim 1:0 (0:0)-Sieg über die SpVgg Unterhaching in der entscheidenden Szene beteiligt. „Wir gehen alle hoch zum Kopfball. Ich wurde heftig getroffen. Ich weiß aber nicht ob der Schiri deswegen gepfiffen hat. Auf jeden Fall tut mir die Lippe immer noch weh“, so Meißner. Schiedsrichter Patrick Alt entschied auf Elfmeter für den MSV, den Zlatko Janjic in der 57.Minute souverän verwandelte.

Am Ende benötigte der MSV diesen Elfmeter, um die drei Punkte einsammeln zu können. Dass aus dem Spiel heraus kein Treffer fiel, ist der einzige negative Aspekt eines kühlen Nachmittags in der Duisburger Arena. Der MSV war über weite Strecken drückend überlegen. Unterhaching beschränkte sich auf die Defensive und fand kein Mittel, ein Offensivspiel aufzuziehen.

Der Elfmeter war aus Sicht der Bayern fragwürdig. „Schade, dass der Schiri keine Eier in der Hose hatte“, fand Hachings Coach Christian Ziege bei der Pressekonferenz deutliche Worte. Der vermeintliche Übeltäter Sascha Herröder soll zuvor von einem Duisburger geschoben worden sein.

Wolze nicht im Kader

Trotz Schiedsrichterkritik: Die Hachinger waren mit dem Resultat gut bedient. Und für den MSV hat sich die Situation schlagartig verbessert. Die Stuttgarter Kickers, Cottbus und Erfurt verloren ihre Spiele und Preußen Münster ließ in Großaspach zwei Punkte liegen. „Vor einer Woche sah es noch nach einem Stuttgarter Fünf-Punkte-Vorsprung aus, jetzt stehen wir in der Tabelle vor den Kickers“, stellte MSV-Trainer Gino Lettieri fest. Derzeit liegen die Zebras drei Punkte hinter den Plätzen zwei und drei zurück.

„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, hätte sich Lettieri über ein frühes Tor gefreut, das womöglich ein klareres Ergebnis zur Folge gehabt hätte. Lettieri hatte seine Formation deutlich durcheinander gewirbelt. Leidtragender war Linksverteidiger Kevin Wolze, der nicht einmal einen Platz im Kader ergattern konnte. So verteidigte Steffen Bohl auf der rechten Seite und Rolf Feltscher wechselte auf die linke.

Starke Innenverteidigung

Überragend präsentierten sich Thomas Meißner und Christopher Schorch in der Innenverteidigung. Schorch empfahl sich für weitere Einsätze – verabschiedete sich aber in der Schlussphase vorerst selbst aus dem Rennen. Er kassierte seine fünfte gelbe Karte und ist im nächsten Spiel in Dortmund gesperrt. Die Sperre für Branimir Bajic ist dann abgelaufen, allerdings ist der Routinier mit muskulären Problemen noch angeschlagen.

Nach zwei schwachen Auswärtsleistungen gelang den Zebras zumindest teilweise eine Wiedergutmachung. Trotzdem begleitete ein Pfeifkonzert die Spieler nach der ersten Halbzeit in die Kabine. „Die Erwartungshaltung der Fans ist klar. Sie wollten es unbedingt und wir wussten, dass wir ihnen drei Punkte liefern musste“, konnte Thomas Meißner den Unmut der Anhänger zur Pause nachvollziehen.

Nun nach Dortmund

„Aber wir haben es gut gemacht. Wir wollten eine Reaktion auf die letzten Spiele zeigen. Wir haben alles reingeworfen richtig Gas gegeben“, sah Meißner das Team rehabilitiert. Nun geht es am Samstag zur U 23 von Borussia Dortmund, für die Meißner vor zwei Jahren noch selbst am Ball war: „Zu Hause holen wir zuverlässig unsere Punkte. Aber auch auswärts müssen wir vor niemanden Angst haben. So müssen wir auch auftreten.“

Quelle: derwesten.de