Albutat kann sich längeren Verbleib beim MSV vorstellen


Tim Albutat (re.), hier gegen Marvin Stefaniak von Dynamo Dresden, hat sich beim MSV Duisburg längst als Stammspieler etabliert.

Der Duisburger Mittelfeldspieler Tim Albutat ist bis Sommer 2016 aus Freiburg ausgeliehen, fühlt sich bei den Zebras aber so wohl, dass er längerfristig denkt. Die Ablösesumme gilt im Aufstiegsfall als stemmbar.

Ivica Grlic wirkte gestern auf dem Parkplatz vor dem Trainingsgelände wie ein vielbeschäftigter Börsenmakler. Während das Mobilfunktelefon unter das eine Ohr geklemmt war, tippte der Manager des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg gleichzeitig im Gehen auf einem Tablet-PC. In der heißen Saisonendphase steht Grlic besonders unter Strom, wobei er personell erst Nägel mit Köpfen machen kann, wenn die künftige Ligazugehörigkeit für die Zebras feststeht.

Fakt ist: Einen kompletten Umbruch wird es beim MSV nicht geben. „Die Situation ist anders als vor einem Jahr, als wir viele neue Spieler eingebaut haben“, erklärt Trainer Gino Lettieri. Für den Fall des Aufstiegs sollen vier, fünf Verstärkungen her. Lettieri: „Was wir machen, das muss sitzen.“ Ein Großteil des Kaders besitzt noch laufende Kontrakte. Einige Arbeitspapiere haben sich automatisch verlängert (Rolf Feltscher, Enis Hajri). Sollte die Zweitligarückkehr geschafft werden, greifen automatische Verlängerungsklauseln bei Keeper Michael Ratajczak und Abwehrchef Branimir Bajic.

Albutat sieht MSV nicht als Durchgangsstation

Mittelfeld-Abräumer Tim Albutat muss sich um die nächste Saison keine Gedanken machen. Der 22-Jährige ist noch bis zum 30. Juni 2016 vom SC Freiburg ausgeliehen. Seine Ablösesumme fällt – für einen Zweitligisten – in den Bereich „stemmbar“. Albutat, der in dieser Spielzeit zu den positiven Entdeckungen beim MSV zählt und es bisher auf 30 Einsätze bringt, sieht die Zebras keineswegs nur als Durchgangsstation.

„Ich könnte mir auch vorstellen, dass Duisburg für mich eine langfristige Perspektive ist. Ich fühle mich hier wohl, bekomme meine Einsatzzeiten und kann mich weiterentwickeln. Im vergangenen Sommer wollte ich zu einem Verein, bei dem ich Spielpraxis bekomme und nicht zu einem Zweitligisten, bei dem ich vielleicht nur auf der Bank gesessen hätte.“ Für Tim Albutat war der Sprung aus dem beschaulichen „Nest“ Freiburg in die ungewohnte Umgebung Duisburg ein großer Schritt. „Dass es beim MSV so gut laufen würde, war im Vorfeld nicht abzusehen. Natürlich bin ich froh darüber. Für mich persönlich ist Duisburg ein Erfolg, aber auch als Gemeinschaft sind wir insgesamt erfolgreich“, sagt der ehemalige U-18-Nationalspieler.

Albutat: "Haben alles selbst in der Hand"

Das Sahnehäubchen soll in Kürze folgen. „Auf der Rückfahrt vom Spiel in Dresden haben wir im Bus schon gesagt: Jetzt stehen noch 360 Ligaminuten an, in denen sich die ganze Saison entscheidet. Wir sind kurz vor der Ziellinie, haben alles selbst in der Hand. Dafür lohnt es sich, auch weiterhin alles abzurufen“, so Albutat kämpferisch. Der Ex-Wehener ergänzt: „Nach dem 1:0-Führungstreffer in Dresden war das zu spüren: Jeder ist noch einen Schritt mehr gerannt, um den Sieg zu verteidigen.“ Für Albutat wäre ein Aufstieg etwas ganz Besonderes: „So etwas kann dir keiner mehr nehmen. Das steht in deiner Vita.“ Bis es eventuell so weit ist, warten noch 360 Minuten...

derwesten.de