Eine Frage der Ehre



Während sich Kosta Runjaic vor einer Woche auf seine Rückkehr zum MSV freute, dürfte es bei Karsten Baumann anders sein.

Schließlich wurde ihm vor einem Jahr nicht zugetraut, dass er die Zebras in die zweite Liga zurückführen könne. „Zu nett“ sei er für das Erreichen des Ziels gewesen.

Am Ostersonntag stehen sich Baumann, der im Dezember 2014 den Abstiegskandidaten Hansa Rostock übernahm, und Ivica Grlic erstmals wieder gegenüber. „Wir hatten seit der Trennung aber schon zweimal Kontakt“, berichtet der Sportdirektor: „Für mich ist es deshalb kein besonders Spiel. Im Gegenteil: Ich freue mich, dass er dort gute Arbeit leistet.“

Stimmt, denn von den acht Spielen im Jahr 2015 verloren die Hanseaten nur eins (2:3 in Bielefeld) und satte 17 Zähler wanderten auf das Konto der Rostocker. Doch vom Lauf der Ostdeutschen lässt sich „Grille“ nicht beeindrucken. „Wir haben zuletzt zwei Mal gewonnen und in Dortmund sehr stark gespielt. Diese kleine Serie wollen wir ausbauen.“

Apropos Dortmund: Markus Reiter, der am Mittwoch bei Rot-Weiss Essen als neuer Co-Trainer angeheuert hat, nahm für seinen ehemaligen Chef Baumann den MSV beim 4:1-Sieg unter die Lupe und hatte danach einiges zu berichten.

Ob seine Aufzeichnungen über Kingsley Onuegbu für Baumann von Bedeutung sind, steht noch in den Sternen. Der Angreifer, der sechs seiner insgesamt neun Buden in den letzten acht Spielen erzielte, konnte am Mittwoch nur ein Individualtraining abspulen. Gino Lettieri hofft zwar, dass der „King“ am Donnerstag wieder die Einheit mit der Mannschaft abspulen kann, doch ob sein Pferdekuss, den er gegen Kaiserslautern erhielt, bis zum Anstoß abgeklungen ist, bleibt fraglich.

„Das wäre natürlich ein herber Verlust“, merkt Grlic an: „Aber auch davon lassen wir uns nicht beeindrucken. Wir haben schon einige Rückschläge weggesteckt.“ Hoffentlich gelingt das auch gegen Rostock, schließlich ist das Duell gegen den Ex-Coach auch eine Frage der Ehre.

Quelle: reviersport.de