Oldies des MSV Duisburg streichen früh die Segel


Die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg beim Masters in Mülheim (von links) Uwe Weidemann, Aziz Ahanfouf, Carsten Wolters, Markus Osthoff, Dirk Langerbein, Jörg Wittwer, Michael Korb, Ivica Grlic, Paul Dickerboom, Sercan Güvenisik und Daniel Masuch.

Beim Turnier in Mülheim erzielen Aziz Ahanfouf und Co. für die Zebras nur einen Punkt. Schalke 04 gewinnt.

Das NRW-Traditionsmasters in der mit 2500 Zuschauern ausverkauften Mülheimer Sporthalle war am Samstag gerade erst zur Hälfte vorbei, da waren die Oldie-Kicker des MSV Duisburg schon raus. Der 1:2-Auftaktniederlage gegen den VfL Bochum folgte in der Vorrundengruppe eine 0:2-Pleite gegen Rot-Weiß Essen. Da stand schon vor dem letzten Gruppenspiel für die Zebras fest, dass für sie das Halbfinale nicht mehr erreichbar war.

„So ein Mist, dafür fahre ich 600 Kilometer“, ärgerte sich Stürmer Aziz Ahanfouf, für den der Trip aus der hessischen Heimat an die Ruhr jährlich eine Ehrensache ist. Im letzten Spiel gab es beim 2:2 gegen Rot-Weiß Oberhausen zumindest noch einen Punkt und Gruppenplatz drei für die Duisburger, die das Turnier zuletzt 2012 gewannen.

Ahanfoufs Aufwand, um beim Turnier dabei zu sein, stand indes in keinem Verhältnis zu den Reisestrapazen, die Sercan Güvenisik auf sich nehmen musste. „Güve“ hing zum Jahreswechsel 36 Stunden auf dem Flughafen in Istanbul fest. Starke Schneefälle am Bosporus führten zu zahlreichen Flugausfällen. So feierte der Berater der MSV-Spieler Rolf Feltscher und Giorgi Chanturia Silvester am Flughafen.

Masuch feierte Debüt

Das frühe Ausscheiden kam überraschend, da die Zebras ihre seit Jahren in der Halle erprobten Cracks ins Rennen geschickt hatten: unter anderem Dirk Langerbein, Uwe Weidemann, Carsten Wolters, Markus Osthoff – und auch Sportdirektor Ivica Grlic war am Ball. Michael Korb – in der Saison 1982/83 unter Coach Siegfried Melzig beim MSV – war auf dem Kunstrasen aktiv, während Sohn Julian, Profi bei Borussia Mönchengladbach, auf den Rängen die Daumen drückte.

Die Auftakt-Niederlage gegen Bochum leitete ein Ex-Zebra ein. Peter Peschel, 2001/02 und 2003/04 jeweils ein Jahr bei den Meiderichern unter Vertrag, traf zum 1:0 für den VfL, für den er elf Jahre am Ball war. Im letzten Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen traf mit Thomas Knüfermann ein gebürtiger Duisburger für RWO zum 2:2 gegen den MSV ins Schwarze.

Im Tor der Duisburger feierte ein Neuling seinen Einstand. Für Daniel Masuch (38), seit dieser Saison ohne Verein, hatte es mit einem Engagement beim MSV während der Laufbahn nie geklappt, nun steht der Keeper zumindest in der Traditionself seines Herzensvereins zwischen den Pfosten.

Erstmals war auch Karsten Baumann beim Traditionsmasters in Mülheim am Ball. Der 46-Jährige, in der Saison 2013/14 Drittliga-Trainer beim MSV, spielte für den 1. FC Köln und schied mit den Domstädtern ebenfalls in der Vorrunde aus. Erst kürzlich hatte Drittligist Hansa Rostock Baumann beurlaubt. Der Coach, der die Rostocker in der letzten Saison vor dem Abstieg rettete, will die zurückliegenden Monate erst einmal sacken lassen: „Ich lasse die Dinge auf mich zukommen.“

Mit den „Stars“ der Veranstaltung hatten die Duisburger am Samstag nichts zu tun, da sie in der „falschen“ Vorrundengruppe am Ball waren. Borussia Mönchengladbach lief mit Marcell Janssen (30), der sich unlängst vom Profi-Fußball verabschiedet hatte, auf. Die alten Fohlen konnte der Ex-Nationalspieler trotzdem nicht ins Halbfinale führen.

Turniersieger FC Schalke 04 trat mit Gerald Asamoah in Mülheim an. „Asa“ setzte den Schlusspunkt des Turniers. Im Finale erzielte er den Treffer zum 3:1-Endstand gegen Rot-Weiß Essen.

derwesten.de