MSV-Gegner im Check: Karlsruhe sucht noch die Frische



Der Aufstieg in die Bundesliga wurde in der Relegation gegen Hamburg nur knapp verpasst, jetzt will der Karlsruher SC in der 2. Liga wieder eine gute Rolle spielen. Die Euphoriewelle, auf der die Mannschaft in der Vorsaison munter surfen konnte, ist allerdings noch nicht gefunden. Beim KSC sind aber alle optimistisch, dass es schnell wieder aufwärts geht.

Der Saisonauftakt blieb zumindest unter den Erwartungen. In der Liga wurden Niederlagen gegen Fürth und St. Pauli kassiert, die 1:3-Pokalpleite gegen die Amateure des SSV Reutlingen versetzte KSC zudem einen Dämpfer. Trainer Markus Kauczinski ist allerdings als besonnener Coach bekannt, der den Start richtig einzuschätzen weiß und nicht die Ruhe verliert. Karlsruhe musste schließlich gerade in der jüngeren Vergangenheit schon einige Wellentäler durchlaufen. "Mental haben wir die Relegation verarbeitet, aber es fehlt nach der kürzeren Vorbereitung noch an körperlicher Frische", sagt Kauczinski. Jetzt ist der Aufwärtstrend erkennbar. Gegen den FSV Frankfurt konnte am vergangenen Freitag per 2:1 der erste Sieg gefeiert werden.

Der Kader hat in jedem Fall das Potenzial für höhere Aufgaben. Mit Philipp Max (zu FC Augsburg) und dem letztjährigen Zweitliga-Torschützenkönig Rouwen Hennings (FC Burnley) verließen zwar zwei Leistungsträger den KSC, doch dafür wurden auch gute Leute geholt. Mittelfeldspieler Grischa Prömel aus Hoffenheim konnte direkt im Training überzeugen, viel Erfahrung bringt Angreifer Erwin Hoffer mit. Pascal Köpke konnte zuletzt bereits beim Drittligisten Unterhaching überzeugen und will jetzt eine Liga höher treffen.

Das MSV-Gastspiel in Karlsruhe ist ein echter Klassiker. Bereits 1963 traten die Zebras am 1. Spieltag der Bundesliga-Gründungssaison beim Karlsruher SC an und gewannen – damals überraschend – mit der Taktik von „Riegel-Rudi“ Gutendorf mit 4:1. „Eia“ Krämer (2), Johann Cichy und der „Boss“ Helmut Rahn erzielten die MSV-Tore. Die Gesamt-Bilanz gegen den KSC fällt seit 1963 (Bundesliga, 2. Liga, DFB-Pokal) allerdings leicht negativ aus: 54 Spiele, 21 Siege, 10 Remis, 23 Niederlagen. Beim bislang letzten Auftritt in Karlsruhe unterlag der MSV 2012 in der 2. DFB-Pokal-Hauptrunde mit 0:1.

DER TRAINER: Markus Kauczinski ist ein Urgestein des KSC. Der 45-Jährige betreute bereits lange Zeit die Nachwuchsteams in Karlsruhe und ist seit März 2012 für die Profis verantwortlich. Er hat es geschafft, ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen, das es nach dem Zweitliga-Aufstieg 2013 nunmehr fast bis in die Bundesliga geschafft hätte.

IM RAMPENLICHT: Nach dem Abschied von Sturmpartner Rouwen Hennigs Richtung England sind die Blicke noch mehr auf Erwin Hoffer gerichtet. Der Österreicher bringt bereits die Erfahrung von 92 Zweitliga-Einsätzen mit und absolvierte zudem 30 Bundesliga-Partien für Frankfurt und Kaiserslautern. Zuletzt in Düsseldorf am Ball, will Hoffer nun in Karlsruhe den Durchbruch schaffen.

DIE GESCHICHTE: Der KSC gehört wie der MSV zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, war zuletzt aber zumeist in der 2. Liga beheimatet und konnte auch den zwischenzeitlichen Absturz in die Drittklassigkeit nicht verhindern. Doch Karlsruhe stand auch nach heftigen Krisen immer wieder auf. Die Fans stehen im weitläufigen Wildpark-Stadion wie ein Mann hinter ihrem Klub.

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