MSV-Vizekapitän Bohl: "Natürlich haben wir eine Chance"


Duisburgs Steffen Bohl will sich auch in der Freitag beginnenden Zweitligasaison voll reinhauen.

Steffen Bohl freut sich auf den Zweitligastart gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ob er oder Rolf Feltscher auf der rechten Seite der Viererkette beginnen, ist noch ungewiss.

Ingo Wald, Vorsitzender des MSV Duisburg, mag die Spielweise von Außenverteidiger Rolf Feltscher. „Er spielt mit viel Power“, so Wald. Auch Feltschers Konkurrent Steffen Bohl ist ein Energiebündel. Der 31-Jährige gilt neben dem verletzten Dan-Patrick Poggenberg und Martin Dausch als laufstärkster Spieler beim Fußball-Zweitligisten.

Die Frage, ob Bohl oder Feltscher am Freitagabend (20.30 Uhr/im Live-Ticker) gegen den 1. FC Kaiserslautern mit einem Einlaufkind an der Hand Richtung Mittelkreis laufen, spukt nach wie vor im Kopf von Trainer Gino Lettieri herum. Der Fußballlehrer hat gedanklich verschiedene Möglichkeiten auf allen Positionen durchgespielt. Oft entscheidet sich Lettieri erst kurzfristig und überrascht damit sogar die eigenen Spieler.

„In der letzten Saison habe ich immer gespielt. Da ging es meist nur um die Frage, auf welcher Position“, fasst „Bohli“ zusammen. Er begann als Balljäger im defensiven Mittelfeld, half in Ausnahmefällen sogar im Sturm aus und rückte im Frühjahr auf die rechte Seite der Viererkette, nachdem sich Rolf Feltscher mit einem Innenbandriss im Knie abgemeldet hatte.

Bohl stellte seine Qualitäten in Balleroberung- und verteilung heraus

Die meisten Vorbereitungsspiele hat Steffen Bohl erneut auf der rechten Defensivseite absolviert. Im Test gegen Slavia Prag (1:1) stellte er auf seiner eigentlich bevorzugten Mittelfeldposition seine Qualitäten in Balleroberung- und verteilung heraus. „Unser Trainer weiß, dass ich am liebsten im zentralen Bereich spiele. Als Rechtsverteidiger habe ich einige Tore in der Rückrunde mit eingeleitet. Extrem schwach war ich beim 2:4 gegen die Stuttgarter Kickers – aber das galt eigentlich für die ganze Mannschaft. Im Nachhinein hat diese Niederlage einen positiven Effekt gehabt. Wir haben uns nicht mehr vom Weg abbringen lassen.“

Am Freitag steht der MSV nun wieder im Rampenlicht und Blitzlichtgewitter. „Ich empfinde die Rückkehr in die 2. Liga auch als Belohnung“, sagt Steffen Bohl. Für Kaiserslautern war er im Fußball-Unterhaus 46 Mal am Ball, für Eintracht Braunschweig machte er 25 Spiele, beim kurzen Intermezzo in Cottbus wurden sieben Einsätze gezählt. Jetzt also der vierte Anlauf mit den Zebras. Bohl: „Ich freue mich natürlich auf die 2. Liga. Wenn ich zu Beginn nicht spielen sollte, dann versuche ich, weiter Gas zu geben und mich anzubieten. Klar will ich dabei sein, das ist doch ganz logisch. Aber Fußball ist ein Teamsport. Ich bin kein Typ, der für Unruhe sorgen würde.“ Bohl weiß, dass auf dem langen Weg zum Klassenerhalt jeder Spieler gebraucht wird.

Mit Selbstbewusstsein, taktischer Finesse, Mut und starker Defensive

Die Frage, ob der MSV als Neuling mit überschaubaren finanziellen Möglichkeiten dem Vorjahresvierten 1. FCK überhaupt Paroli bieten kann, beantwortet er mit einem klaren „Ja“. Bohl: „Natürlich haben wir eine Chance. Kaiserslautern ist ein sehr anspruchsvoller Gegner für uns. Aber es ist nicht so, dass wir uns gar nicht auf den Platz trauen.“

Mit Selbstbewusstsein, taktischer Finesse, Mut und starker Defensive will der MSV den Pfälzern beikommen. „Wir müssen Komponenten aus allen Bereichen einbringen“, sagt Bohl, „es geht darum, gut zu verteidigen, das Umschalt- und Ballbesitzspiel hinzukriegen. Was den körperlichen Aspekt angeht, mache ich mir keine Sorgen: Da sind wir alle gut dabei.“ Der Duisburger Leistungsträger weiß zwar, dass sein Ex-Klub gerade in der Abwehr neustrukturiert antritt, warnt aber: „Darauf, dass bei Lautern nichts klappt, sollten wir uns nicht verlassen.“

derwesten.de