MSV erhofft sich gegen Kickers die Rückkehr der Leichtigkeit



„Im Aufstiegskampf kannst du eigentlich nur gewinnen“, sagt MSV-Kapitän Steffen Bohl vor dem Spitzenduell bei den Stuttgarter Kickers.

Zum Drittliga-Topspiel gegen den MSV Duisburg (14 Uhr, Gazistadion auf der Waldau, live in unserem Ticker) haben sich die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers etwas einfallen lassen. Der Ton soll beim Schaulaufen der Spitzenmannschaften die Musik machen. 1000 begabte Kids der Musikschule Filderstadt werden einen neu getexteten Kickers-Song zum Besten geben.

Auf dem Spielfeld wollen die Zebras heute den Taktstock schwingen. Nach dem eher behäbigen Blues-Auftritt in Osnabrück (1:1) soll diesmal ein feuriger Tango wichtige Punkte im Aufstiegstänzchen bringen. „Wir haben in den kommenden Wochen die Riesenchance, den Sprung nach oben schon in dieser Saison zu schaffen“, schärft Duisburgs Manager Ivica Grlic bei seiner Belegschaft den Blick für das Wesentliche.
MSV-Kapitän Bohl: „Jetzt kommen die Nerven dazu“

Im letzten Saisondrittel fehlt bei der einen oder anderen Mannschaft die Leichtigkeit. MSV-Kapitän Steffen Bohl: „Jetzt kommen die Nerven dazu, aber man muss versuchen, das so gut wie möglich auszuschalten. Im Aufstiegskampf kannst du eigentlich nur gewinnen.“ Während der hochgehandelte Traditionsverein Dynamo Dresden oder der ebenfalls vorne erwartete SV Wehen Wiesbaden zuletzt deutlich Boden eingebüßt haben, sind die Perspektiven des MSV nach wie vor vielversprechend.

„Uns zähle ich zu den Mannschaften, die in dem Bereich stehen, wo sie auch hinwollten“, bilanziert Bohl, „klar wollen wir bis zum Ende oben mitspielen. Wir haben einige Konkurrenten noch bei uns zuhause. Die Partien müssen wir gewinnen. Und dazu sollte uns auswärts der eine oder andere Erfolg gelingen.“

Klappt es am Fernsehturm mit einem Dreier, hätten die Zebras nicht nur einen Mitbewerber düpiert, sondern sich selbst auch noch besser in Stellung gebracht. Trainer Gino Lettieri lehnt es traditionell ab, schon vor Anpfiff den Rechenschieber hervor zu kramen. Ihm kommt es viel mehr darauf an, dass sein Team wieder ein anderes Gesicht zeigt.

„Was wir in Osnabrück gespielt haben, war so nicht angedacht. Die tolle Unterstützung unserer Fans war neben dem Punktgewinn das beste am vergangenen Samstag“, brachte es der 48-Jährige auf den Punkt. Da zum einen die Vorgaben nicht erfüllt wurden und zum anderen wieder mehr Alternativen zur Verfügung stehen, wird der MSV-Trainer Änderungen in der Startelf vornehmen. „Es wird Umstellungen geben“, nickt Lettieri, „wenn man Sachen trainiert und dann erwartet, dass diese Dinge im Spiel umgesetzt werden, muss man sich zwangsläufig Gedanken machen, dass es künftig besser wird.“

MSV-Keeper Ratajczak hat Stuttgart auf der Rechnung

Steffen Bohl steht für den gesperrten Thomas Meißner als Innenverteidiger bereit, Tim Albutat wird seinen Posten im defensiven Mittelfeld zurückbekommen. Michael Gardawski wird nach seinem uninspirierten Osnabrück-Kick wohl dem ausgeruhten Nico Klotz weichen.

Nach zwei sieglosen Partien meldeten sich die Kickers durch ein 2:0 bei Fortuna Köln zurück im Aufstiegsrennen. „Ich habe Stuttgart noch auf der Rechnung“, so MSV-Schlussmann Michael Ratajczak, „das ist mit die spielstärkste Drittligatruppe. Für uns ist wichtig, wieder die Leichtigkeit zu zeigen, die uns oft ausgezeichnet hat.“ Der 32-Jährige schiebt nach: „Wir dürfen nicht darüber nachdenken, was auf dem Spiel steht, sondern müssen mit Freude in die Begegnung gehen.“

Quelle: derwesten.de