Der MSV Duisburg fährt gestärkt nach Heidenheim


Kingsley Onuegbu beim ersten Saisonsieg über Paderborn in Aktion. Der Nigerianer profitiert auch von seinem Landsmann Victor Obinna.

Die Zebras sind am Sonntag an der Brenz am Ball. Der Kader ist nun stärker als zu Saisonbeginn. Stürmer Onuegbu lobt die neue „Nigeria-Connection“.

Im Dezember 2013 trübte MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu beim 1. FC Heidenheim im letzten Spiel des Jahres die Weihnachtsstimmung. In der Nachspielzeit erzielte der King im Auswärtsspiel beim damaligen Spitzenreiter der 3. Liga für den MSV Duisburg den 2:2-Ausgleich. Am Sonntag gibt es um 13.30 Uhr (live in unserem Ticker) in der Voith-Arena ein Wiedersehen in der 2. Fußball-Bundesliga.

„Vieles hat sich verändert. Das wird ein anderes Spiel“, sagt Onuegbu vor der Reise an die Brenz. Nicht verändert haben sich die Kräfteverhältnisse. Wie vor zwei Jahren geht der MSV als Außenseiter in der Partie.

Die Gastgeber haben sich nach ihrem Aufstieg im Sommer 2014 in der Liga etabliert. MSV-Trainer Gino Lettieri traut dem FCH am Saisonende eine Platzierung zwischen drei und fünf zu. Lettieri: „Die haben eine starke Defensive, sind zweikampfstark und verfügen insgesamt über einen guten Kader.“

Eltern stammen aus demselben Ort in Nigeria

Der MSV Duisburg verfügt mittlerweile über einen stärkeren Kader als noch zu Saisonbeginn. „Wir haben Qualität dazu gewonnen“, sagt Kingsley Onuegbu und spielt damit vor allem auf seinen Landsmann Victor Obinna an. Der MSV profitiert von Obinna im Allgemeinen, Onuegbu profitiert von ihm im Speziellen – und das nicht nur auf dem Platz. „Als Victor zu uns kam, stellten wir fest, dass unsere Eltern aus demselben Ort in Nigeria stammen und wir dieselbe Sprache sprechen“, erzählt Onuegbu. Bei 500 lokalen Sprachen, die es in Nigeria gibt, ist das schon ein Zufallstreffer. Onuegbu lacht: „Wir können in der Kabine gemeinsam schön fluchen. Uns versteht niemand.“

Gino Lettieri erwartet, dass vor allem Onuegbu von Obinna profitiert: „Der King ist kein Stürmer wie Lewandowski, der alleine Betrieb macht. Er lebt von der Mannschaft, profitiert vom Kollektiv.“ Und da helfen dem Duisburger Publikumsliebling auch die Ideen seines Landsmannes. Onuegbu: „Victor ist immer in Bewegung, spielt gute Doppelpässe.“

Bomheuer wieder fit

In Heidenheim könnte Onuegbu morgen trotzdem nur die Jokerrolle bleiben. Dass Lettieri mit zwei Spitzen spielen wird, gilt als unwahrscheinlich. Der King weiß, dass er morgen auf der Bank sitzen könnte: „Bei uns ist niemand gesetzt.“ Neben ihm dürfte dann Neuzugang Giorgi Chanturia Platz nehmen. Der Georgier, der Lettieri mit seinem Treffer gegen Paderborn vermutlich den Job rettete, holte in der Länderspielpause seinen Rückstand weiter auf, ist aber noch kein Kandidat für 90 Minuten. Lettieri erklärt die aktuelle Situation des Georgiers: „Natürlich kann ich ihn über die gesamte Distanz bringen. Er könnte auch 90 Minuten rumstehen. Entscheidend ist doch, über welche Zeitspanne er 100 Prozent geben kann.“

Nach der Länderspielpause können bei weitem nicht so viele Spieler 100 Prozent geben, wie es sich Lettieri erhofft hatte. Von den Langzeitverletzten kehrt kein Spieler in den Duisburger Kader zurück. Dafür konnten aber einige Akteure, die angeschlagen aus dem Paderborn-Spiel kamen, ihre Blessuren auskurieren. Innenverteidiger Dustin Bomheuer hat seine Gehirnerschütterung überwunden und steht als Folge seines Nasenbeinbruchs als Maskenmann zur Verfügung. Zudem ist Tim Albutat nach Ablauf seiner Sperre im defensiven Mittelfeld wieder am Start.

derwesten.de