Ratajczak stellt die Aufstiegshelden vor


Hat die Haare schön: MSV-Torwart Michael Ratajczak stellt die Aufstiegsmannschaft der Zebras vor.

Wer sind die Spieler, die mit dem Sprung in die Zweitklassigkeit zu Duisburger Legenden wurden? Der Torhüter der Zebras verrät es.

Durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga haben die Profis des MSV Duisburg bei ihren Anhängern „Legenden“-Status erreicht. Doch was sind das eigentlich für Typen, die zuletzt vor 31 002 Zuschauern das entscheidende Spiel gegen Holstein Kiel 3:1 gewannen und die am Samstag von über 7000 Zebra-Fans zum Saisonfinale nach Wehen Wiesbaden begleitet werden? Stammkeeper Michael Ratajczak stellt seine Teamkollegen, die aus Feierbiestern, Michael Jackson-Imitatoren, Fernsehfiguren, Liedtextern und Küchenhilfen bestehen, nachfolgend vor. Mit einem Augenzwinkern nimmt sich der Duisburger Schlussmann auch selbst auf die Schippe.

Michael Ratajczak (33 Jahre, Spitzname: „Rata“): Ich bin der einzige Profi-Torwart in Deutschland, über den ein eigenes Lied getextet wurde. Bei mir liegen immer die Haare. Dazu gibt es auch eine umgetextete Strophe im Rata-Lied.

Maurice Schumacher (22, „Schumi“): Er ist unser Maskottchen und war lange mein Zimmerpartner.

Marcel Lenz (24, „Lenzi“): Marcel ist vor wenigen Tagen zum ersten Mal Vater geworden. Dadurch wird er jetzt automatisch seriöser.

Thomas Meißner (24, „Meise“): Der Ruhige. Bei ihm beginnt jeder zweite Satz mit: Ja Dicker, was geht ab, Dicker?

Christopher Schorch (26, „Schorchi“): Mit ihm kann man richtig Spaß haben. Wegen seiner kaputten Knie ist Schorchi auf dem Platz allerdings ein absoluter Bewegungslegasteniker.

Branimir Bajic (35, „Baja“): Ist der Vater der Kompanie, gibt den vielen jungen Spielern wertvolle Tipps. Wir nennen ihn im Mannschaftskreis auch Papa Schlumpf.

Babacar M’Bengue (23, „Baba“): Zählte zu den Spielern, die mir nach dem Aufstieg Bier in den Nacken gekippt haben. Ein witziger Typ, der mit dazu beiträgt, dass wir im Team eine positive Stimmung haben.

Kevin Wolze (25, „Wolle“): Seine Leistung auf Mallorca war noch beeindruckender als während und nach dem Spiel gegen Holstein Kiel. Kevin ist unser Feierbiest. Bei Schlagern grundsätzlich textsicher. Fährt gerne mal mit der Vespa zum Eisessen in die Stadt.

Sascha Dum (28, „Dumbo“): Genoss die Aufstiegsfeierlichkeiten eher still. Sascha ist nicht nur unser Stehaufmännchen, das nach Verletzungsrückschlägem immer wieder zurückkommt, sondern auch eine Stimmungskanone. Hat eigentlich nur Blödsinn im Kopf.

Barkin Cömert (20, „Cömi“): Ruhiger Typ. Präsentiert sich eher zurückhaltend, kam meist bei der Reserve zum Einsatz und rückte wegen der U-23-Regel mehrmals auf.

Rolf Feltscher (24, „Fletscher“): Er ist der Verrückteste bei uns. Rolf tanzt und singt wie Pop-Ikone Michael Jackson, hat einen Körper wie Rocky Balboa. Nur die Sache mit dem Fußballspielen muss er noch lernen. Für einen Schweizer vergisst er echt selten Termine.

Matthias Kühne (27, „Matze“): Der absolute Teamplayer. Ist voll da, sobald er gebraucht wird. Wenn Matthias nicht spielt, hört man kein böses Wort von ihm. Sehr verlässlich, hat immer an einem Strang gezogen.

Erik Wille (22, ohne Spitzname): Unser Pechvogel. Verletzte sich schon nach dem dritten Spiel. Es dauerte Wochen, bevor die Diagnose Hüftschaden festgestellt wurde. Lag über Weihnachten im Krankenhaus. Ich hoffe, dass Erik bald gesund zurückkommt.

Tim Albutat (22, „Albu“): Schaffte es als einziger von uns, von einer Polizeistreife wegen Missachtung einer Sperrzone bis vor das Trainingsgebäude verfolgt zu werden. Auf dem Platz verfolgt er sonst die Gegner. Mit seinen 22 Jahren auch vom Kopf her erstaunlich weit.

Steffen Bohl (31, „Bohli“): Allrounder und Laufwunder. In der 3. Liga werden die Daten statistisch nicht erfasst, in der 2. Liga schon. Da wird Steffen vermutlich unter den Top-10 der laufstärksten Spieler auftauchen. Es gibt keinen Grashalm, den er nicht bearbeitet hat.

Enis Hajri (31, „Pumuckl“): Wegen seiner Zebrafrisur hat er den neuen Spitznamen bekommen. Geht dahin, wo es wehtut. Könnte mit seinen Gelben Karten eine ganze Zimmerwand zukleben. Hat in seiner Karriere noch nie getroffen – außer bei unserem 3:1 gegen Kiel.

Martin Dausch (29, „Dauschi“): Kam in der Winterpause von Union Berlin und hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben. Positiver Typ, insgesamt eine Bereicherung für den MSV.

Pierre De Wit (27, „Piero“): Auch Piero zählt zu den lustigen Vertretern. Er ist eher der Strippenzieher im Hintergrund.

Nico Klotz (28, „Klotzi“): Bester Freund von Kevin Wolze, auch ein Feierbiest. Will sich jetzt ebenfalls eine Vespa zulegen.

Michael Gardawski (24, „Micha“): Zeigte beim Sieg gegen Holstein Kiel nicht nur fußballerische, sondern in der Kabine auch tänzerische Qualitäten.

Dennis Grote (28, „Grotex“): Bei uns zählt Dennis zu den seriösen Vertretern in der Mannschaft. War zusammen mit Martin Dausch, Kevin Wolze, Nico Klotz und Matthias Kühne am kreativen Umtexten des Rata-Lieds beteiligt.

Zlatko Janjic (29, „Jani“): Wenn wir im Juni mit der Vorbereitung anfangen, bringe ich ihm Rasierzeug mit. Auf dem Platz ein absolutes Schlitzohr. Zlatko ist bei uns derjenige, der auf dem Platz am meisten meckert. Für die Mannschaft unheimlich wichtig.

Fabian Schnellhardt (21, „Schnelli“): Fabian war nicht mit auf Mallorca. Er war offenbar zuhause zum Küchendienst eingeteilt.

Kingsley Onuegbu (29, „King“): Unser Schlager-DJ. Legt in der Kabine immer Songs auf. Mit seiner Musikauswahl war ich fast durchweg einverstanden. Hat in der gesamten Saison nie eine Trainingseinheit verpasst und war mit 14 Toren maßgeblich am Erfolg beteiligt.

Kevin Scheidhauer (23, „Scheide“): Wettet gerne im Spaß mit seinen Teamkollegen. Bei ihm klappt zwar auf dem Platz nicht alles, aber sein Einsatzwille ist vorbildlich. Wenn er die Handschuhe anzieht, hält er genauso wenig Elfmeter wie ich.

Gökan Lekesiz (24, „Leki“): Auch der Schleicher genannt. Wird selbst von Schwip-Schwap betrunken.

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