Janjic ist beim MSV Duisburg der Mann für Tore und Töne


MSV-Profi Zlatko Janjic will auch nach dem Aufstieg mit Leistung und Erfahrung vorangehen.

Der beste Duisburger Torschütze der Vorsaison will nach dem Aufstieg mit Leistung und Erfahrung vorangehen. Zlatko Janjic: „Jetzt soll es krachen!“

Wenn Zlatko Janjic in der Kabine seinen I-Pod auspackt, kann es schon mal etwas lauter werden. Janjic ist beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg der Mann für Tore und auch für die „richtigen Töne“ „Das hat sich irgendwann so ergeben. Den Jungs hat die Musik, die ich dabei hatte, gefallen. Wir haben einen guten Mix gefunden, den wir vor den Begegnungen anhören, um uns zu pushen. Das geht querbeet von Pop über R’nB, Hip Hop, House und Dance“, sagt Janjic.

Mit dem MSV will der Routinier in den kommenden Monaten ebenfalls einen knackigen Beat finden und setzt dabei vor allem auf die Trumpfkarte Teamgeist. „Im Trainingslager in Österreich saßen wir abends oft mit sieben, acht Spielern auf dem Balkon, waren am freien Nachmittag fast mit der kompletten Mannschaft im Freibad. Wir haben einen unfassbaren Zusammenhalt und versuchen, unsere Neuzugänge dabei mitzunehmen.“

Janjic steuerte 17 Tore zum MSV-Aufstieg bei

Janjic weiß, „dass wir in Duisburg nicht die Möglichkeiten haben, irgendwelche teuren Spieler zu kaufen.“ Deswegen sagt er: „Wir müssen das als Team kompensieren und die Euphorie, die hier nach dem Aufstieg entstanden ist, in die neue Serie transportieren. Wir müssen als geschlossene Einheit vorne wegmarschieren.“

Der 29-Jährige sieht die Zebras im Vergleich zur hochgerüsteten Konkurrenz als „Herausforderer“. Janjic: „Ich denke schon, dass es gerade für unsere vielen jungen Spieler ein Lernprozess wird, sich an die 2. Liga zu gewöhnen. Der Druck ist jetzt viel höher, man darf anfangs nicht zu viel erwarten. Die Neuzugänge finden jetzt ein anderes Umfeld vor, die Ansprüche sind gestiegen. Die klare Vorgabe, die wir alle haben, ist der Klassenerhalt.“

Janjic steuerte in der abgelaufenen Serie stolze 17 Treffer zum Erfolg bei, der vor ihm operierende Kingsley Onuegbu netzte 14 Mal ein. Lassen sich solche Topwerte eine Etage höher wiederholen? „Es wird deutlich härter“, sagt „Jani“, „die 2. Liga besitzt eine höhere Qualität. Da gibt es keine Teams mit vielen jungen Leuten, wie etwa die Reserven vom VfB Stuttgart oder Borussia Dortmund, sondern alles gestandene Profis. Deswegen ist es für uns wichtig, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen.“

Der Standardspezi schiebt nach: „Wenn nur Kingsley und ich die Tore machen sollen, wird es schwierig. Wir müssen als Team unberechenbarer werden, auch über die Flügel und die Sechser-Positionen Gefahr ausstrahlen.“

Janjic hat sich nach seinem starken ersten Jahr beim MSV keine persönliche Vorgabe gesteckt. „So, dass ich eine bestimmte Quote haben muss“, sagt er, „gehe ich nie in eine Saison. In der 2. Liga bekommst du als Spieler nicht so viele Chancen. Ich will alles für die Mannschaft reinhauen. Dann kommen meine Treffer ganz von alleine.“

Zlatko Janjic gilt bei den Zebras als Offensivmann für die besonderen Momente. Torabschluss, cleveres Passspiel, Erkennen von Situationen, ruhende Bälle – der ehemalige Bielefelder beherrscht die gesamte Bandbreite. In läuferischer Hinsicht steigen auch für ihn die Anforderungen. „Bei meiner letzten Zweitligastation in Aue bin ich pro Partie etwa elf Kilometer gelaufen. Der Fußball hat sich in den letzten Jahren gedreht und ist extrem athletisch geworden. Man muss viel investieren“, sagt der Familienvater.

Zlatko Janjic befindet sich nach eigener Einschätung „im richtig guten Alter“ und will auch in der kommenden Serie vorangehen. „Ich habe viel erlebt, große Erfahrung, bin hier beim MSV Leistungsträger und gut angesehen. Jetzt soll es krachen!“

Der Goalgetter hat mit der Entscheidung, aus dem Erzgebirge in den Ruhrpott zu wechseln, die richtige Entscheidung getroffen. „Ich habe für drei Jahre in Duisburg unterschrieben und wollte mir etwas Neues aufbauen. Mein Ziel war es von Beginn an, mit den Zebras nicht zu lange in der 3. Liga zu spielen. Der MSV hat die 2. Liga verdient“, sagt Janjic.

MSV testet am Samstag gegen den VfL Bochum

Mit den Testspielen gegen den Zweitliga-Konkurrenten VfL Bochum (Samstag, 18.30 Uhr) und den Champions-League-Teilnehmer FC Porto (18. Juli, 18 Uhr) endet die anstrengende Vorbereitungsphase für den Aufsteiger. „Es ist schön, dass es bald losgeht“, freut sich Janjic auf den Auftakt gegen Kaiserslautern. Der Leistungsträger stellt fest: „Wir haben ein extrem hartes Programm hinter uns. Je näher der Start rückt, desto größer wird die Vorfreude. Die Euphorie in Duisburg, die tolle Atmosphäre, die vollen Fußballstadien – das sind die Dinge, für die wir mit dem MSV lange und intensiv gearbeitet haben.“

derwesten.de