Gegner-Check: Fortuna Düsseldorf setzt auf die Heimstärke



Die Tabelle spiegelt es zwar nicht so ganz wieder, aber beim Blick in die Düsseldorfer Bilanz ist zumindest ein leichter Aufwärtstrend wahrnehmbar. „Von den letzten vier Ligaspielen haben wir zwei gewonnen“, stellte auch Sportdirektor Rachid Azzouzi unlängst ganz sachlich fest.

Das Malheur der Fortuna ist allerdings, dass der Klub vor dem Heimspiel am Freitag, 20. November 2015 (18.30 Uhr), gegen den MSV Duisburg dennoch auf Relegationsplatz 16 rangiert und zuletzt eben auch bittere Pleiten gegen St. Pauli (0:4) und im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg (1:5) hinnehmen musste.

Solche Bilanzen wiegen schwer und in Düsseldorf reden deshalb manche schon von einem „Abstiegsendspiel“ gegen Duisburg. Dafür ist es natürlich zu früh in der Saison, doch in jedem Fall treffen in der Esprit-Arena zwei Teams aufeinander, die beide möglichst schnell die unteren Tabellenregionen verlassen wollen.

Düsseldorf kann hierbei auf seine Heimstärke setzen. Drei der jüngsten vier Spiele im eigenen Stadion wurden gewonnen. Das ist eine ordentliche Bilanz für eine Mannschaft, die sich vorrübergehend in der Abstiegszone aufhält. Die meisten Experten sind sich einig, dass die Düsseldorfer wegen des hohen Potenzials im Team mehr drauf haben sollten, als es der aktuelle Tabellenstand aussagt. Vor der Saison wurde die Fortuna teilweise sogar als Aufstiegsanwärter genannt.

Kein Wunder: Im Tor steht mit Michael Rensing ein Mann, der auch locker in der Bundesliga mithalten könnte. Defensivspezialist Karim Haggui betritt schon 172 Erstligaspiele für Leverkusen, Hannover und Stuttgart, unter anderem haben auch Sercan Sararer, Didier Ya Konan (mit vier Saisontreffen bester Düsseldorfer Torschütze), Nachverpflichtung Alexander Madlung und natürlich Ex-Zebra Adam Bodzek schon erfolgreich in der Bundesliga gespielt.

DER TRAINER Auch wenn in der Vita von Frank Kramer erst drei Vereine stehen, gilt der 43-Jährige doch als Fußball-Experte, der mit kniffligen Aufgaben umzugehen weiß. Den Wiederaufstieg in die Bundesliga verpasste er mit Greuther Fürth im Mai 2014 erst in der Relegation gegen den Hamburger SV denkbar knapp. Als Spieler war er zumeist in bayerischen Amateurfußball aktiv, seit Saisonbeginn ist Kramer Cheftrainer bei Fortuna Düsseldorf.

IM RAMPENLICHT Julian Koch wurde mit seinem leidenschaftlichen Einsatz in der Saison 2010/11 Publikumsliebling beim MSV Duisburg. Erst eine schwere Knieverletzung, die er sich im Februar 2011 zuzog, stoppte „Jule“ und kostete ihn auch das Pokalfinale. 2012/13 kehrte die Leihgabe von Borussia Dortmund zurück zum MSV und überzeugte erneut. Über Mainz und St. Pauli landete der Mittelfeldspieler bei der Fortuna und geht als Vize-Kapitän vorneweg.

DIE GESCHICHTE Dieses Derby hat Tradition. Bereits in der legendären Oberliga-West standen sich MSV und Fortuna gegenüber. Es gab viele gemeinsame Bundesliga-Jahre und Duelle in der 2. Liga, häufig trennten sich die Wege aber über mehrere Jahre. Die 1895 gegründete Fortuna stieg zwischenzeitlich in die Viertklassigkeit ab, dann ging es wieder hoch bis in die Bundesliga (2012/13). Längst schlagen die Gefühle der treuen Fans Purzelbäume, wenn ihre Düsseldorfer Jungs antreten.

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