Lettieri nimmt Grote in die Pflicht



Der Rückblick auf das Pokal-Aus gegen Schalke fällt bei Duisburgs Trainer Gino Lettieri kurz und nüchtern aus:

„Kein anderer Erstligist hat in der ersten Runde so eine Topleistung abgerufen wie Schalke. Mönchengladbach vielleicht in der zweiten Hälfte, aber selbst die Bayern oder Dortmund haben nicht so engagiert wie der S04 gespielt. Das soll keine Entschuldigung sein, aber nach dem frühen 0:1 und der Roten Karte war es fast aussichtslos, gegen diese Mannschaft noch auszugleichen.“

Dass die Zebras durch die Packung einen psychischen Knacks erlitten haben, glaubt der Deutsch-Italiener nicht: „Wir haben gegen eine Top-Mannschaft 60 Minuten in Unterzahl gespielt. Das ist kein Maßstab für uns, deshalb können wir den Pokal auch ganz schnell abhaken.“

Einen Knacks könnte allerdings Dennis Grote nach seinen ersten beiden Einsätzen erlitten haben. Gegen Kaiserslautern musste der 29-Jährige bereits nach 33 Minuten vom Platz, gegen Schalke stand er nur 34 Minuten auf dem Feld. „Er war jeweils mit Gelb vorbelastet, deshalb habe ich ihn ausgewechselt“, erklärt Lettieri, nimmt seinen Techniker aber auch in die Pflicht: „Ich habe ihm gesagt, dass er sich in der Rückwärtsbewegung noch steigern muss. Außerdem erwarte ich von ihm mehr Impulse nach vorne.“

Gleiches gilt für Zlatko Janjic, der in allen drei Begegnungen neben der Spur war. „Er lebt von gewissen Situationen in einem Spiel, bekommt diese aber erst gar nicht“, analysiert der Coach: „Damit er sich auszeichnen kann, ist auch das Team gefordert. Alleine kann er die Sache nicht stemmen.“

Alle Testspieler sind durchs Raster gefallen

Genauso wenig wie Michael Ratajczak, der bislang eine Achterbahnfahrt erlebte. Von grandiosen Paraden und einem gehaltenen Elfer bis hin zu kräftigen Patzern war bei der Nummer eins schon alles dabei. Lettieri: „Er ist für die zweite Liga kein schlechter Keeper. Aber wenn er vor sich sieht, dass kaum etwas passt, verunsichert ihn das auch. Trotzdem ist er einer unserer stabilsten Spieler.“

Unterdessen sind die Testspieler, die sich in den letzten Tagen beim MSV vorgestellt hatten, alle durchs Raster gefallen. Auch der Schweizer Gianluca Hossmann wird nicht verpflichtet. „Wir halten die Augen zwar weiterhin offen, ob allerdings noch ein Transfer möglich ist, müssen wir abwarten“, meint Lettieri. Weil es aber weiterhin noch keine konkreten Angebote für Matthias Kühne und/oder Sascha Dum gibt und der finanzielle Rahmen ausgeschöpft ist, ist ein weiterer Neuzugang (derzeit) eher unwahrscheinlich.

reviersport.de