MSV Duisburg hofft auf die ersten Punkte - Bielefeld kommt


MSV-Trainer Gino Lettieri

Mitaufsteiger-Duell in der 2. Bundesliga: Am Sonntag trifft der MSV Duisburg auf Arminia Bielefeld. Die Duisburger warten noch auf den ersten Punkt.

In der Nacht zum Donnerstag hätte sich Gino Lettieri etwas wünschen können. Doch der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg ließ die Sternschnuppen-Nacht sausen und bevorzugte den Schlaf. „Vielleicht waren die Spieler ja auf und haben sich etwas gewünscht“, so Lettieri, der ohnehin für Sonntag nur einen Wunsch hat. Im Heimspiel gegen Mitaufsteiger Arminia Bielefeld (13.30 Uhr, Schauinslandreisen-Arena, live in unserem Ticker) soll der mit Sehnsucht erwartete erste Saisonsieg her.

Lettieri kennt das Geschäft gut genug, um die aktuelle Situation einzuschätzen. Nach drei Niederlagen wächst der Druck, der 48-jährige weiß, dass die Lage auch für ihn einfacher wird, wenn schnellstmöglich die ersten positiven Ergebnisse zu Buche stehen. „Mit dem Druck muss man im Fußball leben, sonst hat man den falschen Beruf“, sagt der Familienvater.

Für Abwehrspieler Dustin Bomheuer wäre schon ein Remis ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Wenn wir über 90 Minuten die Null halten können, wäre das ein großer Fortschritt.“ Sein Trainer würde ein Unentschieden wohl nur mit einem Zähneknirschen hinnehmen. „Um die Liga zu erhalten, müssen wir die Punkte im eigenen Stadion holen“, so Lettieri, der für den Klassenerhalt 40 Zähler veranschlagt.

Für MSV-Boss Ingo Wald hat das morgige Spiel eine richtungsweisende Bedeutung: „Bielefeld ist ein Gegner auf Augenhöhe. Die Mannschaft hat genug Qualität, sich dem zu stellen.“ Ähnlich sieht es Aufsichtsratschef Jürgen Marbach . Die Bild-Zeitung zitierte den Funktionär in ihrer Freitags-Ausgabe: „Die Situation ist prekär.“

Dausch ist in der MSV-Startelf gesetzt

Gino Lettieri ist froh, dass sich die personelle Situation ein wenig entspannt hat: „Je mehr Spieler zurückkommen, desto härter wird der Konkurrenzkampf um die Plätze. Martin Dausch und Tim Albutat sind wieder fit und sind Optionen für einen Platz in der Startelf. Dausch ist gesetzt – bei Albutat hängt ein Einsatz von der taktischen Ausrichtung im Mittelfeld ab. Bei einer Doppel-Sechs mit Dausch und James Holland wäre für den Ex-Freiburger kein Platz mehr im defensiven Mittelfeld.

Dennis Grote scheint auf der Außenbahn derzeit aus dem Rennen, dafür empfahl sich Nico Klotz mit guten Trainingsleistungen für einen Einsatz. Es könnte auf diese Variante hinauslaufen: Thomas Bröker wechselt auf den linken Flügel, Klotz spielt auf der rechten Seite. Im Training agierte Lettieri gestern mit Rolf Feltscher (rechts) und Kevin Wolze (links) auf den Außenverteidigerpositionen. Im Angriffszentrum war Simon Brandstetter am Ball. Umfangreiche Experimente will Lettieri gegen Bielefeld nicht vornehmen: „Wir spielen ein System, das wir auch spielen können.“

In diesem System hat auch weiterhin Dustin Bomheuer seinen Stammplatz als Innenverteidiger. „Er hatte am Anfang noch Schwierigkeiten – auch weil in Düsseldorf die Abläufe anders waren. Aber er wird von Tag zu Tag besser“, lobt Lettieri den 24-Jährigen. „Jeder hat den Anspruch, ein ordentliches Spiel abzuliefern. Wir müssen weniger Fehler als Bielefeld machen“, gibt Bomheuer die Marschroute aus.

Ex-MSV-Trainer Meier: „Wir sind gewarnt“

Auch Ex-MSV-Coach Norbert Meier, nun in Diensten von Arminia Bielefeld wünscht sich den ersten Saisonsieg: „Dann haben wir fünf Punkte und stehen gut da.“ Die Arminia spielte bislang zweimal 0:0. Meier richtet sich an alter Wirkungsstätte auf einen harten Kampf ein: „Duisburg wird mit aller Macht versuchen, uns zu schlagen. Sie werden top motiviert in die Begegnung gegen uns gehen. Aber wir sind gewarnt.“

derwesten.de