MSV-"Hai" Grote bekam ersten Profivertrag in Bochum


MSV-Mittelfeldspieler Dennis Grote will am Sonntag gegen Bochum mit den "Zebras" jubeln.

Vor dem Revier-Derby der 2. Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum erinnert sich Dennis Grote vom MSV Duisburg an seine Zeit an der Castroper Straße.

Ein bissiges Vorbild besitzt Dennis Grote, wenn er sich als „eingefleischter Hai“ bezeichnet. Moritz Müller, Eishockey-Kapitän bei den Kölner Haien, ist ein enger Freund des Duisburger Mittelfeld-„Zebras“. „Wir waren bei unseren Hochzeiten jeweils Trauzeuge“, hebt Dennis Grote hervor. Ein wenig von der Bissigkeit seines Freundes, der schon unter anderem einen Kieferbruch nach Pucktreffer weggesteckt hat, dürfte der MSV-Kicker gern ins Zweitliga-Derby mit seinem einstigen Arbeitgeber VfL Bochum am Sonntag (13.30 Uhr/ live bei uns im Ticker) einbringen wollen.

Beim VfL ist Dennis Grote zum Fußballprofi gereift. Der spätere Bundesliga-Trainer Sascha Lewandowski coachte vor elf Jahren schon professionell die blau-weiße A-Jugend, als Grote mit 18 Jahren sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt. Gegen 75 500 Zuschauer und den strömenden Regen in der Dortmunder Arena. Der VfL unterlag dem BVB durch ein Tor der tschechischen 2,02-Meter-Kante Jan Koller mit 0:1. Mit der deutschen U 21 wurde Grote später Europameister in Schweden. Beim 4:0-Finalsieg über England spielten auch Manuel Neuer, Mesut Özil und Sami Khedira mit.

Grote stand ohne Arbeitgeber da

Grotes Bochumer Gefühle sind allerdings nicht nur positiv. Am Ende der neuneinhalb Jahre an der Castroper Straße stand mangels Einsatzzeit ein Winterwechsel nach Oberhausen an. Gefolgt von der Tatsache, dass Grote nach nur einem halben Jahr bei RWO und dem Abstieg aus Liga zwei ohne Arbeitgeber dastand.

„Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Morgens wusste man nie, wie man den Tag rumkriegen soll“, erinnert sich Grote, „am Ende hat mich diese Phase aber mental stärker gemacht. Es ging schließlich weiter mit Fußball.“ Nicht, dass er schon daran denken würde, es könne ihm beim MSV ähnliches passieren wie einst bei RWO. Die Meidericher sind Tabellenletzter im Bundesliga-Unterhaus, Grotes Vertrag endet am 30. Juni 2016. Ohne eine Option.

Gruev hat den MSV konkurrenzfähiger gemacht

Der Blondschopf verschwendet darauf keinen Gedanken. Am Sonntag sollten drei Punkte an der Wedau bleiben. Nur das zählt aktuell. Der Trainerwechsel von Gino Lettieri zu Ilia Gruev hat den MSV konkurrenzfähiger gemacht. „Die Defensive steht stabiler. Wir versuchen, mehr Fußball zu spielen, mehr Ballbesitz zu haben“, sagt Grote. Vorn gilt es jedoch, die latente Torflaute abzustellen.

Grotes Fußball-Vorbild stammt aus der Heimat: Kaiserlauterns Tor-Ikone und der aktuelle FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz. „Mit seinen Kindern bin ich einst zusammen in den Kindergarten gegangen“, erinnert sich Dennis Grote.

derwesten.de