Ohne Risiko kann es für den MSV Duisburg ungemütlich werden


MSV-Manager Ivica Grlic (l.) und Trainer Gino Lettieri.

Beim Aufsteiger MSV Duisburg drückt noch der Schuh - der Kader ist kurz vor dem Start in die Zweitliga-Saison noch nicht dicht. Ein Kommentar.

Das Mobiltelefon ist ohnehin ständiger Begleiter von Ivica Grlic. Doch im Moment bedient der Manager des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg die Benutzerfläche seines Handys noch intensiver als sonst. Grlic sucht mit größter Intensität einen Neuzugang für eine der wichtigsten Planstellen überhaupt: Das zentrale defensive Mittelfeld soll qualitativ hochgerüstet werden. Warum es so lange dauert, den Posten mit Leben zu füllen, liegt wieder einmal am Geld.

Der MSV muss bekanntlich stark auf jeden Cent achten und konnte deswegen den zum Wunschkandidaten auserkorenen Andreas Hofmann nicht unter Vertrag nehmen. Der Kontakt zum Routinier, der zuletzt beim VfR Aalen die Löcher stopfte, hielt sich im Mai/Juni über mehrere Wochen. Als es in die heiße Phase ging, verschlechterte sich das Duisburger Blatt. Hofmann spielt deswegen nicht für, sondern gegen Duisburg. Er entschied sich für Greuther Fürth als neuen Arbeitgeber. Dort gibt es mehr Salär als an der Wedau, was nach Duisburgs Durststrecke in der 3. Liga und Fürths zwischenzeitlichem Bundesliga-Abenteuer keineswegs überraschend ist.

MSV-Manager Grlic ist im Winter ein genialer Schachzug gelungen

Der Schuh drückt bei den Zebras nach wie vor. Erschwerend hinzu kommt auch noch der Zeitfaktor. Wenige Tage vor dem ersten Meisterschaftsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ist der MSV-Kader immer noch nicht dicht. Ein neuer Sechser muss sich zwangsläufig noch eingewöhnen, was mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird, bis alle Abläufe automatisiert sind.

Ivica Grlic ist vor allem im vergangenen Winter mit Martin Dausch ein genialer Schachzug gelungen. Ein Neuzugang dieser Kategorie würde die Sorgenfalten von Trainer Gino Lettieri mildern. Ein finanzielles Risiko ist noch keine Garantie für den Klassenerhalt. Ohne Risiko könnte es für den MSV im Haifischbecken 2. Liga aber ganz ungemütlich werden.

derwesten.de