Gino Lettieris Zukunft beim MSV Duisburg entscheidet sich in München


Der Hoffnungsträger für die Zebra-Fans – und vor allem für Trainer Gino Lettieri: Victor Obinna ist wieder einsatzbereit.

Bleibt der notwendige Sieg des MSV Duisburg gegen 1860 München aus, wird es eng für den Duisburger Trainer. Victor Obinna soll die Offensive beleben.

Der Worte sind genug gewechselt. Viel ist gesagt geworden über Sinn und Unsinn eines möglichen Trainerwechsels beim MSV Duisburg – am Sonntag gegen 15.15 Uhr wird man wissen, wohin die Reise geht. Darüber werden dann keine Vorlieben und Animositäten hinter den Kulissen entscheiden, sondern einzig und allein die Frage: Wie sieht unter Gino Lettieri die Perspektive für den restlichen Saisonverlauf in der 2. Bundesliga aus? Schaffen es die Zebras, den Anschluss zumindest an Platz 16 herzustellen – oder fallen sie noch weiter zurück und müssen womöglich gar den Sonntagsgegner TSV 1860 München enteilen lassen (live in unserem Ticker)? Im letzteren Fall dürfte klar sein, dass Vereinsführung und sportliche Leitung keine andere Wahl haben, als die letzte Eingriffsmöglichkeit wahrzunehmen.

„Ich bin weiter davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft aus dieser Situation herauskommen. Dass die Saison nicht optimal verlaufen ist, hat viele Gründe, die aber nicht am Trainer liegen.“ Sagt: der Trainer. Gino Lettieri wirbt energisch für seine Sache, sein Verbleiben. Resigniert klingt er nicht, das wäre eine Falschbehauptung. Es seien ja schließlich nur drei Punkte und damit ein Sieg bis zum Relegationsplatz, sagt er. So war es jedenfalls noch am Donnerstag, inzwischen sind es deren fünf nach dem Düsseldorfer Sieg am Freitagabend gegen Greuther Fürth.

Lettieris Vergleich mit Weinzierl

Der Fußballlehrer zieht alle Register, stellt interessante Vergleiche an. „Wenn ich daran denke, dass Augsburg unter Markus Weinzierl vor ein paar Jahren zur Saisonhälfte mit neun Punkten Letzter war... Der Verein hat an ihm festgehalten, heute ist er einer der begehrtesten Trainer“, gibt Lettieri zu bedenken. Und betont noch einmal: „Es ist nicht so, dass wir sportlich eine Krise haben. Wenn man es richtig analysieren will, gibt es viele Umstände, die gegen uns liefen, aber das hat nichts mit der Leistung der Mannschaft zu tun.“

Die sieht er im Aufwind, nach vier Punkten aus drei Spielen mit nur einem Gegentor. Wahr ist aber eben auch, dass es in dieser Zeitspanne nur zu einem eigenen Tor reichte, dem von Giorgi Chanturia gegen Paderborn. „Ich habe schon nach dem Nürnberg-Spiel gesagt, dass wir offensiv besser werden müssen. Im Gegensatz zum Saisonstart sind die Torchancen jetzt da, wir müssen sie nur nutzen“, so der Trainer.

Obinna wird starten - mit Onuegbu?

Er wird folglich nicht darum herumkommen, seine Angriffsbesetzung zu ändern. Victor Obinna ist wieder fit, wird auf jeden Fall starten. Mit Kingsley Onuegbu an seiner Seite? Hängt auch ein wenig davon ab, wie sich die Abwehrformation darstellt. Für den gelbgesperrten Thomas Meißner gibt es nicht viele Alternativen. Lasha Dvali wäre eine – aber bei ihm bemängelt Gino Lettieri die ob geringer Spielpraxis fehlende Bindung. Dustin Bomheuer war nach letztem Stand noch immer nicht wieder fit.

Bliebe noch Steffen Bohl, der aus dem Mittelfeld nach hinten gezogen werden müsste. Dort würde eine weitere Planstelle frei. Die könnte an Kingsley Onuegbu gehen, an Kevin Scheidhauer oder auch an Tim Albutat. Die Entscheidungen will sich Gino Lettieri bis zum Sonntag offen halten. Es könnten die wichtigsten Entscheidungen in seiner Zeit beim MSV sein – aber auch die letzten.

derwesten.de