Kingsley Onuegbus Verbleib beim MSV Duisburg weiter offen


Die blau-weiße Wand: Die Fans bereiteten den Spielern am Sonntag einen Empfang mit Gänsehautgefühl.


Der Stürmer lobt den MSV als "verschworenen Haufen" - das soll der Trumpf im Aufstiegsrennen sein. Ob Onuegbu aber bleibt, ist weiterhin offen.

Da, wo der MSV Duisburg derzeit steht, stand er in der aktuellen Fußball-Drittliga-Saison bereits einmal. Schon am zwölften Spieltag belegten die Zebras – damals nach dem 3:1-Sieg in Rostock – den zweiten Rang.

Damals war die Aussagekraft der Tabelle begrenzt. Dazu genügt der Blick auf die damaligen „Spitzenteams“. Dynamo Dresden war Erster, der SV Wehen Wiesbaden Dritter, der Chemnitzer FC Vierter. Diese drei Klubs haben sich aus dem Kampf um den Zweitliga-Aufstieg schon lange verabschiedet. Der MSV ist hingegen mit guten Karten noch immer dabei.

Mittelfeldspieler Martin Dausch will drei Spieltage vor dem Saisonende von seinem Credo nicht abweichen. „Ich bleibe dabei. Wir schauen von Spiel zu Spiel“, unterstrich der 29-Jährige nach dem 2:1-Erfolg gegen Münster.

Seit Stuttgart ungeschlagen

In drei Spielen kann noch viel passieren. Wie schnelllebig das Geschäft ist, wissen die Zebras selbst zu gut. Vor ein paar Wochen hatte die Situation für die Duisburger noch ganz anders ausgesehen. Nach der 2:4-Pleite bei den Stuttgarter Kickers im März deutete nicht mehr viel darauf hin, dass der MSV im Aufstiegskampf noch ein gewichtiges Wort mitreden könnte. Doch es kam anders. Seitdem sind die Meidericher ungeschlagen und erlaubten sich lediglich ein Remis.

Für Sturmtank Kingsley Onuegbu, der seit dem Debakel bei den „Stukis“ in sechs Partien sieben Treffer erzielte, ist die aktuelle Entwicklung keine Überraschung. „Es gibt immer Rückschläge im Leben. Aber wir sind nach der Niederlage in Stuttgart noch enger zusammengerückt. Wir sind eine verschworene Gemeinschaft“, sagt der Nigerianer. Dieser Teamgeist soll die Zebras nun auch in den letzten drei Spielen zum großen Ziel tragen.

Ob Onuegbu danach auch noch das Zebra-Trikot tragen wird, ist weiter offen. „Fragen Sie den Manager“, schiebt Onuegbu den Ball Ivo Grlic zu. Der Sportdirektor hält es wie gewohnt, er will sich zu Spekulationen nicht äußern. Onuegbus Vertrag läuft am Saisonende aus.

Kandidaten Platte und Iljutcenko

Spekulationen gibt es dennoch. Und hier machen auch die Namen mehrerer Offensivkräfte die Runde. Dazu gehört der Schalker Felix Platte. Der 19-Jährige ist in der Regionalliga-Truppe der Gelsenkirchener am Ball, kam aber gegen Real Madrid zu einem Champions-League-Einsatz. Der Youngster ist an Schalke noch bis 2017 gebunden, eine Ausleihe wäre eine Variante, den Mann nach Duisburg zu holen.

Ein weiterer Kandidat ist Stanislav Iljutcenko, Stürmer beim Drittliga-Konkurrenten VfL Osnabrück. Der 24-Jährige, der in 34 Drittliga-Einsätzen zwölf Tore erzielte, schlug das Osnabrücker Angebot zur Vertragsverlängerung aus. Allerdings sind wohl auch der 1. FC Kaiserslautern und die SpVgg Greuther Fürth interessiert. Auf der Liste der Duisburger steht zudem Rechtsaußen Andreas Wiegel vom nächsten Gegner Rot-Weiß Erfurt.

Das ist indes alles noch Zukunftsmusik. Aktuell wollen die Zebras die gute Stimmung nutzen – und auch genießen. Der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen. Abwehrspieler Christopher Schorch kommentierte im Internetnetzwerk das Zitat von Torwart Michael Ratajczak, der am Sonntag von der Stimmung in der Arena ergriffen war. „Rata“ hatte gesagt: „Es gab im Spiel einen Moment, in dem ich kurz die Augen zugemacht und die Stimmung genossen habe.“ Schorchs Kommentar: „Ich denke, das war kurz vor dem Ende beim Gegentor.“

derwesten.de