Lettieri muss weiter zittern



Der MSV Duisburg steckt nach der enttäuschenden Nullnummer gegen den 1.FC Nürnberg weiter tief in der Krise. Trainer Gino Lettieri muss mehr denn je um seinen Job bangen.

Trotz der miserablen sportlichen Bilanz der Meidericher pilgerten erneut 16.418 Zuschauer in die Schauinsland-Reisen-Arena, etwa 2000 davon aus Nürnberg. Wie in den Vorwochen peitschte der MSV-Anhang das Team bis zum Spiel unermüdlich nach vorne, doch für den dringend benötigten zweiten Saisonsieg hat es auch gegen erschreckend harmlose Nürnberger nicht gereicht.

Dazu fehlte den Meiderichern in der Offensive die spielerische Linie und die nötige Präzision im Abschluss. Die beiden mit Abstand besten Möglichkeiten der Hausherren vergaben Stanislav Iljutcenko (33.), der den Vorzug gegenüber Kingsley Onugebu erhalten hatte, und Kevin Wolze (93.) auf äußerst klägliche Art und Weise (93.). Der Klub hatte lediglich kurz vor Schluss eine Kopfball-Chance durch Stefan Kutschke (90.). MSV-Coach Gino Lettieri war mit der Darbietung seines Teams einverstanden. "Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir vier gute Chancen hatten, aber leider keine verwerten konnten. Wir haben es leider noch nicht einmal geschafft, diese Bälle auf das Tor zu bringen. Das war der einzige Vorwurf, den ich den Jungs machen konnte. Jeder hat alles gegeben."

Auch wenn der kämpferische Einsatz der Zebras zu jedem Zeitpunkt vorbildlich war, konnte der Anhang den Heimweg keinesfalls zufrieden antreten. Zu schwach war die spielerische Vorstellung des Teams und zu prekär ist das Tabellenbild. Der MSV bleibt durch den sechsten Punktgewinn im zwölften Spiel Tabellenletzter. Am kommenden Sonntag steht das ultimative Kellerduell beim punktgleichen TSV 1860 München an.

Das Duell bei den Löwen könnte für Lettieri die vielleicht letzte Chance sein, seinen Job zu retten. Ob der umstrittene Coach am Sonntag überhaupt noch an der Außenlinie stehen wird, war kurz nach dem Abpfiff nicht klar. Lettieri selbst sah nach der müden Nullnummer gegen den Club diesbezüglich jedenfalls keine Notwendigkeit. "Ich wüsste nicht, welchen Grund es momentan gibt. Beeinflussen kann ich es aber ohnehin nicht", befand der 48-Jährige, der offenbar einen Aufwärtstrend ausmachte: "Wir haben in den letzten drei Spielen Stabilität in unser Spiel bekommen. Im Fußball entscheiden leider Kleinigkeiten. Geht eine unserer Chancen rein, wären wir jetzt nicht in dieser Situation. Ich selbst bin aber zu alt, um die Tore zu machen."

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