MSV-Spieler Wolze will im Saison-Endspurt "kein Geplänkel mehr"


Pures Selbstvertrauen: Dennis Grote (links) und Kevin Wolze feiern den Treffer zum 1:0 gegen Preußen Münster. Auch in Erfurt wollen die Zebras jubeln.

Hopp oder top - der MSV steht dicht vor dem Aufstieg. Verteidiger Kevin Wolze lässt keinen Zweifel daran, dass er mit seinen Kollegen zugreifen will.

Kevin Wolze misst gerade einmal 1,75 Meter. Für einen Fußballer ist das nicht viel. Aber so mancher Riese der Branche war auch nicht viel größer. Ein George Best etwa, ein Roberto Baggio und – brechen wir es mal auf den MSV Duisburg herunter – ein Bernard Dietz. Am Mittwoch, bei der Pressekonferenz zum Spiel des Fußball-Drittligisten bei Rot-Weiß Erfurt am Sonntag, war Kevin Wolze gefühlt um die zwei Meter groß. Der Linksverteidiger demonstrierte das neue Selbstbewusstsein der Zebras: „Wird sind gerade so gut drauf. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen nach Erfurt. Wir wollen auch da gewinnen.“

Noch drei Spiele, einen Punkt Vorsprung auf den Tabellendritten Holstein Kiel, das große Ziel dicht vor Augen. Und Kevin Wolze lässt keinen Zweifel daran, dass er mit seinen Kollegen zugreifen will – ohne Umweg über die Relegation. Wolze: „Jetzt gibt es kein Geplänkel mehr – nur noch hopp oder top.“

MSV-Spieler Wolze: "Können mit dem Druck umgehen"

Der 25-Jährige hätte nichts dagegen, wenn es am Sonntag im Steigerwaldstadion genau so läuft wie in der vergangenen Saison. Die Zebras siegten 3:1 und Wolze war als zweifacher Torschütze Mann des Tages. „Ich weiß aber, dass ich mir dafür nichts mehr kaufen kann. Das ist ein neues Spiel.“ Dass Konkurrent Holstein Kiel erneut bereits am Samstag vorlegt und den MSV mit einem Sieg in Zugzwang bringen kann, ist für Wolze kein Problem: „Wir können mit dem Druck umgehen.“

Trainer Gino Lettieri hört so etwas gerne. Der 48-Jährige erwartet, dass seine Mannschaft in der entscheidenden Saisonphase gegen Mannschaften, für die es um nichts mehr geht – zwei Wochen später wird es in Wiesbaden eine ähnliche Konstellation geben – den Tick mehr an Konsequenz und Entschlossenheit als der Gegner an den Tag legen wird. Lettieri: „Der Wille spielt in diesen Partien eine entscheidende Rolle.“

Wolze ohne Klausel für Verlängerung beim Aufstieg

Kevin Wolze will dazu beitragen, dass der MSV in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga spielt, ob er dann selbst noch das Zebra-Trikot tragen wird, ist noch offen. Der Vertrag des früheren Wolfsburgers, der Im Juli 2011 zum MSV kam, läuft im Sommer aus. „Es laufen Gespräche, ich kann dazu aber noch nichts sagen“, ist die Situation für ihn ähnlich wie bei Stürmer Kingsley Onuegbu.

Im Gegensatz zu Branimir Bajic und Torwart Michael Ratajczak hat Wolze kein Arbeitspapier mit entsprechender Verlängerungsklausel beim Aufstieg. Immerhin bricht der Trainer eine Lanze für die beiden Kandidaten. „Ich würde mit beiden Spielern unabhängig vom Ausgang der Saison verlängern.“ Aber offenbar klopft der Verein den Markt noch ab und schaut nach Alternativen für beide Positionen.

MSV-Coach Lettieri hat "immer an den King geglaubt"

Kingsley Onuegbu, der am Sonntag auch gegen Preußen Münster wieder traf, hat in der Rückrunde seinen Marktwert deutlich gesteigert. Gino Lettieri sieht sich darin bestätigt, am in der Vorrunde von außen heftig kritisierten Nigerianer festgehalten zu haben. „Ich habe immer an den King geglaubt“, so Lettieri, der den Einsatz des bulligen Stürmers lobt: „Seit ich hier bin, hat er kaum eine Trainingseinheit verpasst, er hat immer an sich gearbeitet.“

Die steigende Formkurve des Torjägers ist nur eine Komponente des Duisburger Erfolges in der Rückrunde. Eine weitere ist Branimir Bajic. Der Abwehrchef schien bereits aus dem Rennen – zumal er den Saisonauftakt verpasst hatte, weil er sich das Pfeiffersche Drüsenfieber eingefangen hatte. Mittlerweile ist er aus der Elf nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zu Wolze und Onuegbu weiß er bereits jetzt, dass für ihn das Kapitel MSV noch nicht beendet ist, wenn die Zebras ihre Mission erfüllen.

derwesten.de