Gegnervorstellung: Freiburg plant den nächsten Streich



Christian Streich gehört nicht zu den Typen, die sich von Rückschlägen aus dem Konzept bringen lassen. "Ich weiß nicht, ob wir gut spielen werden, aber wir werden intensiv spielen", hatte der Coach des SC Freiburg unlängst geäußert, als ihm wieder mal wegen Verletzungsproblemen die angedachte Aufstellung über den Haufen geschmissen wurde. Zu den Prinzipien der Freiburger gehören purer Einsatz und ehrlicher Fußball - und davon jeweils eine ganze Menge.

Das sollte reichen, um im wahrsten Sinne den nächsten Streich zu planen. Der SC-Coach sieht es auch aus Gründen des Respekts vor dem nächsten Kontrahenten ungern, wenn sein Team als Favorit bezeichnet wird, doch ist es naheliegend, wenn Freiburg in dieser Saison den Aufstieg anvisiert. In der vergangenen Spielzeit musste trotz eines Sieges gegen Rekordmeister Bayern München auf der Zielgeraden auf denkbar unglückliche Weise der Abstieg aus der Bundesliga hingenommen werden.

Diesen Schock haben die Freiburger aber längst weggesteckt und greifen wieder an. Mit 29 erzielten Treffern in den bisherigen 13 Ligapartien stellt Freiburg die schlagkräftigste Offensive der Liga. 17 kassierte Tore zeigen zumindest auf, dass die SC-Defensive bisweilen diverse Lücken hat.

Die Tabellenführung hat der Traditionsklub am vergangenen Wochenende zwar nach einem 2:2 gegen Eintracht Braunschweig abgeben müssen, dennoch rangieren die Freiburger auf dem zweiten Tabellenplatz und somit einem direkten Aufstiegsrang. Weitere Dämpfer wollen sich die MSV-Gäste allerdings nicht erlauben, denn der allgemeine Trend verläuft etwas negativ: Von den jüngsten sieben Liga-Spielen haben die Freiburger nur zwei gewonnen. Der letzte Auswärtssieg (2:0 in Kaiserslautern) liegt bereits knapp zwei Monate zurück.

DER TRAINER Christian Streich ist beim SC Freiburg längst eine Institution. Der 50-Jährige leistete früher für die Nachwuchs-Schmiede der Breisgauer erfolgreiche Arbeit und ist seit fast vier Jahren für die Profis verantwortlich. Als Coach mit Herz und Leidenschaft gibt er ein sympathisches Bild ab.

IM RAMPENLICHT Nils Petersen erzielte vergangene Woche bereits seinen 11. Saisontreffer und befindet sich in Top-Form. Der ballsichere Angreifer und ehemalige Stürmer des FC Bayern München, der am Meister-Titel 2012 seinen Anteil hatte, beweist regelmäßig, dass er ein Mann für die Bundesliga ist.

DIE GESCHICHTE Als "Breisgau-Brasilianer" machten die spielstraken Freiburger von sich reden, als sie 1993 erstmals in die Bundesliga aufgestiegen waren. Damit begannen auch die großen Jahre des bereits 1904 gegründeten Klubs, der mittlerweile regelmäßig zwischen den beiden höchsten Ligen pendelt, in besonders guten Zeiten aber auch schon international antreten konnte.

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