Preußen im Check: Viel Tradition und eine große Sehnsucht



Geht da noch was - oder haben sich die Preußen schon damit abgefunden, dass es auch in dieser Saison wohl nichts wird mit dem angepeilten Comeback in Liga 2? Ebenso gewaltig wie die große Tradition, die der SC Preußen Münster im deutschen Fußball hat, ist auch das Verlangen, möglichst schnell wieder zu den Top-Klubs zu gehören. Die Entwicklung des Vereins ist in der jüngeren Vergangenheit eindeutig positiv, doch wie so oft scheint dem SCP ein kleiner Schritt zum ganz großen Sprung zu fehlen.

Auch wenn der Blick auf die Tabelle anzeigt, dass bei günstigster Konstellation im Schlussspurt noch mehr als der vierte Platz und die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal drin ist, glauben die Preußen wohl nicht mehr so recht daran. "Uns fehlt einfach in manchen Szenen die Entschlossenheit", sagte Trainer Ralf Loose im Anschluss an die jüngste 1:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld. Auch im Duell mit dem Spitzenreiter zeigte Münster eine gute Leistung, konnte aber keine Punkte holen.

Die Preußen kennen das. War die Mannschaft um den trefflichen Mittelfeldspieler Amaury Bischoff (Torschütze zum 1:0-Sieg der Preußen im Hinspiel gegen Duisburg) nach dem 24. Spieltag noch ausgezeichnet positioniert, kostete die folgende Ergebniskrise mit Niederlagen gegen Kiel, Halle und Chemnitz die gute Ausgangsposition. Mit dem anbrechenden Frühling ging der Kontakt zur Aufstiegszone immer weiter verloren. Am vergangenen Wochenende wurde beim Sieg gegen Fortuna Köln aber wieder ein Lebenszeichen gesendet.

DER TRAINER Ralf Loose ist seit dem 15. September 2013 beim SC Preußen in der Verantwortung und hat den Traditionsklub kontinuierlich weiterentwickelt. Der ehemalige U20-Weltmeister kennt sich mit anspruchsvollen Herausforderungen aus. Beim Nationalteam von Liechtenstein hat Loose als Trainer einiges bewegt. Der frühere Profi von Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf führte zudem Dynamo Dresden in die 2. Liga.

DER STAR Marcel Reichwein kennt sich in der 3. Liga aus. Für den Wuppertaler SV lief der einst im Nachwuchs von Bayer Leverkusen ausgebildete Angreifer bereits auf, auch für Jahn Regensburg und RW Erfurt war er bereits drittklassig am Ball. Hinzu kommen Zweitliga-Engagements in Ahlen und Aalen. Schon in Erfurt überzeugte Reichwein als Torjäger (17 Treffer in der Spielzeit 11/12). Obwohl in dieser Saison auch für Reichwein nicht alles rund lief, ist der Angreifer präsent: In seinen bisherigen 29 Saisoneinsätzen gelangen ihm neun Tore.

DIE GESCHICHTE Gegründet am 30. April 1906 war der Verein 1925 Teil der deutschen Rundfunkgeschichte. Am 1. November 1925 wurde im Spiel gegen Arminia Bielefeld erstmals ein Livekommentar gesprochen. Mit dem „Hunderttausend-Mark-Sturm“ um Fiffi Gerritzen und Adi Preißler wurden die Preußen 1951 deutscher Vize-Meister. 1964 stieg der Klub direkt aus der neu gegründeten Bundesliga ab. In den Folgejahren ging es teilweise bis in die 4. Liga runter, mittelfristig peilen die Preußen die Rückkehr in die Zweitklassigkeit an.

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