Applaus für Janjic' Auswechslung - Note 6 für MSV-Regisseur


Enttäuschte gegen Bielefeld: Zlatko Janjic

Beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld stachen die MSV-Joker - während die Abwehr patzte und ein vermeintlicher Regisseur vollkommen neben sich stand.

Im West-Schlager gegen Bielefeld präsentierten die Zebras zwei Gesichter. Im ersten Durchgang blamierten sich gegen den Mitaufsteiger bis auf die Knochen. Hinten wacklig, der Spielaufbau pomadig und die Offensive wirkungslos. Doch nach der Ampelkarte für Brian Behrendt wachte der MSV auf und erkämpfte sich mit dem 2.2 noch einen Zähler.

Michael Ratajczak (4,5): Wenn er bei der Flanke vor dem 0:1 rauskommt, muss er den Ball haben, die Aktion aber nicht abbrechen. Stand deshalb zu weit vor seinem Kasten und wurde von Christopher Nöthe überlupft (6.). Auch wenn die Mauer beim Freistoß nicht dicht hielt, sah er beim 0:2 durch Florian Dick erneut schlecht aus. Bewahrte den MSV aber beim Eins-gegen-Eins gegen Christian Müller vor dem 0:3, das das Aus bedeutet hätte (32.). Parierte kurz vor dem Abpfiff auch noch einen Kopfball von Fabian Klos stark und hielt damit den Punkt fest.

Rolf Feltscher (4,5): Interpretierte seine Rolle viel zu offensiv und konnte deshalb auch die Flanke, die zum 0:1 führte, nicht unterbinden. Steigerte sich wie seine Kollegen aber in Durchgang zwei und weil die Arminia in Unterzahl nichts mehr für die Offensive tat, waren seine Vorstöße nun gefragt.

Dustin Bomheuer (5): Symptomatisch für sein Spiel war die 3. Minute. Erst verteidigte er stark gegen Tom Schütz, leistete sich dann aber sofort ein unnötiger Fehlpass im Spielaufbau und die Abwehr geriet wieder unter Druck. So schwächt man sich selbst.

Branimir Bajic (5): Seine Rettung vor Fabian Klos war eine seiner wenigen guten Szene (14.). Beim 0:1 schaute er nur zu und ging nicht mit hoch zum Kopfball. Verschuldete zudem mit einem überflüssigen Foul den Freistoß, der zum 0:2 führte.

Kevin Wolze (3): Nach seinem Ausflug gegen Schalke ins Mittelfeld musste er wieder hinten links ran. Öffnete beim 0:2 die Mauer. Glich seine Patzer aber mit zwei tollen Vorarbeiten zum 1:2 und 2:2 wieder aus.

James Holland (4,5): Spielte erstmals von Beginn an mit Albutat auf der Sechs zusammen. Merkte aber schnell, dass gar nichts funktionierte und passte sich dem Niveau an. Zeigte er im Überzahlspiel wieder, wozu er in der Lage sein kann.

Tim Albutat (4,5): Gehörte in der schwachen ersten Hälfte zwar noch zu den Stabileren, konnte die großen Löcher in der Defensive aber auch nicht stopfen. Musste bereits nach 40 Minuten aus taktischen Gründen raus, für ihn kam Torschütze Onuegbu.

Thomas Bröker (4,5): War er in den letzten Wochen noch einer der auffälligsten in der Offensive, so ging er gegen die Arminia auch unter. Verstolperte viele Bälle und seinen Pässen fehlte lange die Präzision. Hatte kurz vor Schluss das 3:2 auf dem Fuß, konnte den Ball aber nicht mehr aufs Tor bringen.

Zlatko Janjic (6): Seit Wochen ist der einstige Regisseur nur noch ein Schatten seiner selbst, hat seinen bisher dürftigen Vorstellungen nun aber die Krone aufgesetzt. Völlig lustlos stolperte er über das Feld, bis Gino Lettieri ihn endlich vom Platz holte (60.). Für diese Auswechslung bekam der Coach dann sogar Applaus und danach wurde das Spiel der Duisburger ansehnlicher.

Martin Dausch (3): Er war über 90 Minuten der Einzige, der sich richtig gegen die Niederlage stemmte. Kurbelte das Offensivspiel immer wieder an, weil er allerdings von seinen Kollegen alleine gelassen wurde, konnte er nur wenig ausrichten. An ihm können sich die Zebras aber ein Beispiel nehmen.

Simon Brandstetter (5): Erhielt den Vorzug vor Kingsley Onuegbu, nutzte seine Chance, sich zu präsentieren, aber nicht. Musste in der Halbzeit verletzt raus.

Kingsley Onuegbu (2,5): Kam in der 40. Minute für Albutat und belebte die bis dato völlig wirkungslose Offensive. Donnerte das Leder aus 15 Metern im Stile eines echten Goalgetters zum 1:2in die Maschen. Ein Traumtor.

Nico Klotz (3): Kam nach der Pause für Brandstetter. Spulte ordentlich Kilometer ab, riss Löcher und schuf nach dem Seitenwechsel immer wieder gefährliche Situationen.

Stanislav Iljutcenko (2,5): Kam für Janjic und der Joker stach sofort. Köpfte die genaue Flanke Wolzes zum 2:2 über die Linie.

derwesten.de