MSV-Spieler feiern Aufstieg mit dem Meisterwimpel



Die Spieler des MSV Duisburg genossen auf dem Rathausbalkon das Bad vor der Menge. Vereinspräsident Ingo Wald will die Bodenhaftung bewahren.

Enis Hajri hatte kaum noch Stimme. „Ich bin total heiser“, krächzte der Mittelfeldspieler des MSV Duisburg im Rathaus. Draußen feierten 10 000 Fans den Aufstieg der Zebras in die 2. Fußball-Bundesliga, drinnen drängten die Profis auf den Rathaus-Balkon, um das Bad vor der Menge zu genießen.

„Es ist einfach nur geil, so etwas zu erleben. Wir haben uns das verdient“, so Hajri, der hinzufügte: „Ich bin einfach nur noch leer. Gut, dass jetzt Urlaub ist.“ Ohne Sport wird’s dann auch nicht gehen. Trainer Gino Lettieri drückte seinen Spielern vor der Aufstiegsparty die individuellen Trainingspläne für die Ferien in die Hand.

Michael Ratajczak war froh, dass er endlich einmal einen Aufstieg in vollen Zügen genießen konnte. Zwar stieg der Torwart vor drei Jahren mit Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga auf, die Party endete damals jedoch abrupt. „Wir waren schon in der Altstadt unterwegs, als wir zurück gepfiffen wurden. Hertha BSC Berlin hatte nach dem zweiten Relegationsspiel Protest eingelegt. Am nächsten Morgen standen wir schon wieder auf dem Trainingsplatz“, erinnerte sich Rata.

Bajic träumt vom nächsten Aufstieg

Branimir Bajic träumte am Pfingstsonntag bereits weiter. „Das ist mein erster Aufstieg. Ich hoffe, dass es nicht mein letzter ist“, so der Abwehrspieler, der im Oktober 36 Jahre alt wird. MSV-Präsident Ingo Wald nahm den Part ein, entsprechend auf die Bremse zu treten: „Im Erfolg macht man die meisten Fehler. Wir werden uns davor schützen.“ Wald erinnerte an die dramatischen Situationen der letzten zwei Jahre. „Wir werden in ein paar Jahren sehen, wie wichtig dieser Aufstieg für den MSV war. Ich kann jetzt schon sagen, dass er wichtiger als die Bundesliga-Aufstiege 2005 und 2007 war.“

Der MSV verpasste zwar in Wiesbaden die Drittliga-Meisterschaft – den dafür vorgesehenen Wimpel, den der DFB vorsorglich mitgebracht hatte, hatten die MSV-Spieler klammheimlich eingepackt. Der DFB-Verantwortliche suchte hinterher vergeblich nach dem Stück.

Kevin Wolze trug den Wimpel am Sonntag breit grinsend zur Schau. Mit fremden Federn schmückten sich die Zebras trotzdem nicht. Ordnung muss sein. Mit Filzstift hatten sie vor dem Schriftzug „Meister“ ein „2.“ geschrieben.

derwesten.de