van Gaals Titel-Theorie

0² - 6 = 4!

Das bedeutet: 0 Euro Ablöse und 0 Zugänge minus 6 Abgänge (Lell, Toni, Görlitz, Niedermeier, Rensing, Ekici) macht am Ende im Idealfall vier Titel. Nach heutigem Stand starten die Bayern erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte ohne Neuverpflichtungen in die Saison. Nur ausgeliehene Spieler wie Kroos oder Breno kehrten zurück.

Ob die Titel-Theorie in der Praxis funktioniert? Den ersten Pokal haben die Münchner durch das 2:0 im Supercup gegen Schalke (Tore: Müller, Klose) bereits in der Vitrine.

Wie groß das Ansehen der aktuellen Bayern-Mannschaft ist, beweist die totale Dominanz bei der Journalisten-Wahl zum „Fußballer des Jahres“: Robben gewinnt vor Schweini, Müller und Lahm. Fast überflüssig zu erwähnen, dass van Gaal zum Trainer des Jahres gewählt wurde.

Und der Holländer ist sicher, dass es so weitergeht. Er erklärt: „Die Mannschaft ist weiter als im Vorjahr. Die Spieler haben verinnerlicht, was wir wollen, jeder weiß, was er machen muss. Das ist besser als noch weitere Spieler zu kaufen und vielleicht Unruhe reinzubringen. Der Kader darf nicht zu groß sein, um perfekte Voraussetzungen zu haben.“

Van Gaal ist der Kader zu groß. Braafheid, Ottl und Sosa können gehen.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß: „Ich finde es eine wunderbare Sache, dass unser Trainer nicht auf Teufel komm raus teure Spieler haben will. Er hat zu vielen Spielern, die ihm der Verein angeboten hat, gesagt: ,Ja, ein guter Spieler, aber der Alaba oder der Contento schafft das auch.‘ Das finde ich eine sehr noble Haltung. Wenn das gut geht, wie im ersten Jahr mit Müller und Badstuber, dann müssen wir dem Louis am Ende der Saison ein Denkmal setzen.“

Van Gaal: „Nur wenn Talente spielen, ist es möglich, Top-Spieler aus ihnen zu machen.“ Der nächste Kandidat: Torwart Thomas Kraft (22). Seine Blitz-Reflexe gegen Schalke lassen noch Großes erwarten.