München: Im Sommer ist Schluss für den 42-Jährigen
Scholl: Experte statt Trainer

Wenn Pep Guardiola im Sommer seine Arbeit bei der ersten Garnitur des FC Bayern als Nachfolger von Jupp Heynckes aufnimmt, dann wird die Reserve der Münchner nicht mehr von Mehmet Scholl betreut. Der 42-Jährige stellt seinen Posten als Trainer der "kleinen" Bayern zur Verfügung, um in Zukunft einem Interessenskonflikt aus dem Weg zu gehen.

Jüngst fiel bei der Besetzung des Trainerpostens des FC Bayern im engeren Umfeld des Vereins auch der Name des ehemaligen Nationalspielers, der derzeit für die U23 der Münchner verantwortlich zeichnet. Doch nach der Saison wird Scholl weder beim Bundesliga-Team, wo Guardiola künftig das Sagen hat, noch bei der Regionalliga-Mannschaft auf der Bank sitzen. Er hört auf, um sich ganz seinem zweiten Job als TV-Experte bei der ARD widmen zu können. "Ich habe meinen Entschluss schon vor zwei Wochen unserem Präsident Uli Hoeneß mitgeteilt", ließ Scholl in der "Süddeutschen Zeitung" (Samstags-Ausgabe) wissen

"Diesen Interessenskonflikt habe ich völlig falsch eingeschätzt", so der einst filigrane Mittelfeldspieler, der sowohl als Trainer für Bayern II als auch als ARD-Experte tätig war. Seine Fernseh-Kritik bei Länderspielen an Münchner Nationalspielern wie Mario Gomez war im Verein nicht gut angekommen. Hoeneß hatte Scholl schon im vergangenen September nahegelegt, sich für einen der beiden Jobs zu entscheiden. "Ich werde jetzt auf jeden Fall mal meinen TV-Vertrag bis 2014 erfüllen", erklärte Scholl.

Der hatte nach seinem Karriereende 2007 ab 2008 die U 13 des FC Bayern trainiert und übernahm 2009 die zweite Mannschaft. 2010 nahm er sich eine Auszeit, um seit 2012/13 wieder als Coach der Regionalligamannschaft zu fungieren. FCB II steht derzeit auf Rang vier der Regionalliga Bayern, mit einem Rückstand von acht Zählern auf Tabellenführer FV Illertissen.

kicker.de