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„Es hat heute nicht sollen sein. Ich mache meinen Spielern überhaupt keinen Vorwurf.“ So kurz und knapp lautete Jupp Heynckes‘ Fazit nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt. Die Bayern versuchten bei der 1:3 (0:1)-Niederlage alles, aber der Ball wollte einfach nicht ins Netz. 22:8 Torschüsse, 77 Prozent Ballbesitz und 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe sprachen im Berliner Olympiastadion eigentlich für den Rekordpokalsieger. Das Problem war aber die Chancenauswertung.

Frankfurt hingegen kämpfte leidenschaftlich und zeigte sich eiskalt in der Chancenauswertung. „Ich möchte Eintracht Frankfurt gratulieren. Sie haben heute für mich verdient gewonnen“, zollte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Sieger den verdienten Respekt. „Frankfurt hat es sehr gut gemacht. Sie haben das Spiel gespielt, das sie können. Sie haben versucht zu zerstören und dann zu kontern. Das ist ihnen ganz gut gelungen“, stimmte auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit ein.

Selbstkritische Bayern

Dennoch war es für Heynckes eine „unnötige Niederlage“, denn der deutsche Meister selbst hatte zahlreiche Chancen. Doch ähnlich wie im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wollte der Ball einfach nicht rein. „Das letzte Quäntchen fehlt, der Ball geht zwei Mal an die Unterkante der Latte und raus“, ärgerte sich Thomas Müller. Seit Datenerfassung scheiterte noch kein Team in einem Pokal-Endspiel zwei Mal am Aluminium.

Dazu kam, dass den beiden Treffern von Ante Rebic (11. und 82. Minute) eigene Fehler vorausgingen. Auch Robert Lewandowskis Ausgleich in der 52. Minute konnte den Spieß nicht umdrehen. In der Nachspielzeit nutze Mijat Gacinovic (90.+6) die Lücken durch die komplett aufgerückte Bayern-Mannschaft zum Endstand aus. „Es war eine Mischung aus eigenen Fehlern und dem fehlenden Spielglück“ fasste Müller dementsprechend die Partie Zusammen, bei der Robert Lewandowski (52.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf und den Bayern in der aufregenden Nachspielzeit beim Stand von 1:2 ein Elfmeter verwehrt blieb.

Positives Saisonfazit

Dennoch wollte sich keiner die Leistung der vergangenen Monate schlechtreden lassen. Mit dem sechsten Meistertitel in Folge, dem Halbfinale in der Champions League und dem Endspiel im DFB-Pokal spielten die Bayern eine „sehr, sehr gute“ (Salihamidzic) Saison 2017/18. „Ich mochte mich bei euch, liebe Burschen, bedanken für eine gute Saison, die leider heute einen fahlen Beigeschmack hat mit der Niederlage, die keiner brauchte“, bilanzierte Rummenigge deswegen zurecht die vergangenen Monate.

Und deswegen ließen die Bayern die Saison dennoch mit einer kleinen Feier und einigen Getränken ausklingen. Sie haben Großartiges geleistet in dieser Saison, aber es kann leider nicht immer klappen.


https://fcbayern.com/de/news/2018/05/trotz-finalniederlage-bayern-stolz-auf-%E2%80%9Esehr-sehr-gute%E2%80%9C-saison