Mühsamer Kampf gegen Darmstadt
Dank Traumtor ins Viertelfinale: Xabi wird zum Matchwinner



Xabi Alonso (r.) war der Matchwinner. © dpa

München - Der FC Bayern müht sich ins DFB-Pokalviertelfinale. Ein Sonntagsschuss von Xabi Alonso war der einzige Treffer gegen kämpferisch starke Darmstädter.

Das wäre dann auch noch erledigt... Der FC Bayern hat sich mit etwas mehr Mühe als gewünscht ins Viertelfinale des DFB-Pokals gekämpft und trotz phasenweise schleppender Leistung sicher mit 1:0 (1:0) gegen Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 gewonnen. Xabi Alonso schoss das einzige Tor des Abends und ließ seine Kollegen aufatmen, die zwischendurch schon schwer durchpusten mussten. Noch eine Liga-Partie am Samstag in Hannover, dann ist diese Hinrunde endgültig geschafft! Im Pokal geht es Anfang Februar weiter.

Pep Guardiola verpasste der Partie vorab gleich wieder die Kennzeichnung „Finale“, wie er das vor jedem Duell im DFB-Pokal macht. Er meint damit eigentlich vielmehr „K.o.-Spiel“, weil es so schnell aus sein kann in diesem Wettbewerb. Wie ernst er diese typisch deutsche Pokalerscheinung (ohne Hin- und Rückspiel wie in Spanien) nimmt, zeigte dann auch seine Aufstellung: Guardiola bot so ziemlich das Beste auf, was er gerade zur Verfügung hat. Nur die Verteilung der Spieler auf dem Platz war einmal mehr unerwartbar: Jungspund Kimmich spielte in der Viererkette hinten rechts, Kapitän Lahm in der offensiven Rolle davor. Durch sein Tor gegen Ingolstadt hatte er sich scheinbar in der Angriffsposition festgebissen.

Alonso hämmert die Kugel in den Winkel

Sein Weg allerdings sollte ihn wie seine Kollegen auch ab und an nach hinten führen, Darmstadt-Trainer Dirk Schuster sah von einer Sechs-drei-eins-Rückzugstaktik ab und erklärte: „Wir dürfen uns nicht nur hinten einigeln. Wir müssen auch was nach vorne tun. Den ein oder anderen Nadelstich setzen.“ Und als sie gerade dabei waren, als die erste Angriffswelle des FCB abgewehrt war, da packte Xabi Alonso einen „Nadelstich“ aus – nämlich einen sensationellen 25-Meter-Hammer in den Winkel des Gäste-Tors (40.). Da wurde allen Lilien-Fans mal kurz Schwarz vor Augen!

„Sowas hab’ ich nicht drauf gehabt. Das war schon besonders“, sagte auch ARD-Experte Mehmet Scholl mit einem Anflug von Ehrfurcht. Dem Ex-Bayer hatten in Hälfte eins grundsätzlich die Überraschungen und Einzelaktionen gefehlt, mit dem Xabi-Schuss hatte er dann beides auf einmal. Robert Lewandowski hätte kurz danach per Kopfball sogar noch erhöhen können, die Kugel ging allerdings an den Pfosten und titschte dann nach außen weg (44.).

Nach dem Wechsel ging Darmstadt dann mehr Risiko, wollte mal antesten, ob sich vielleicht eine von diesen vorweihnachtlichen Pokalwundergeschichte schreiben ließe. So gab es plötzlich Ballbesitz der Hessen in der Bayernhälfte, Ansätze von Kombinationen, leichter Druck. Aber kaum Toraktionen. Sandro Wagner köpfte mit zu wenig Bums (71.), Mario Vrancic schoss mit zu wenig Genauigkeit (73.). Und der FC Bayern trudelte in die nächste Runde.


Quelle: tz.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)