3:0 Erfolg über Lazio Rom

Der FC Bayern zeigt sich von seiner Schokoladenseite

Mit dem überzeugenden Einzug ins Viertelfinale der Champions League kehrt bei den Bayern nicht nur Erleichterung ein, sondern auch ein neuer Kampfgeist. Und das gilt nicht ausschließlich für den europäischen Wettbewerb.

Die Stimmung beim FC Bayern war geprägt von einer spürbaren Erleichterung, doch vereinzelt ließen sich bereits wieder selbstbewusstere Aussagen vernehmen. Ein Beispiel dafür ist Thomas Müller, der nach dem erfolgreichen Weiterkommen in der Champions League am Dienstag seinen Blick auf die Bundesliga wagte: „Es wäre schön, dem Fußballgott noch eine Gelegenheit zu bieten, Klischees zu bestätigen“, erklärte der Angreifer, wies jedoch auch auf den zehn Punkte Vorsprung von Spitzenreiter Leverkusen hin.

Dreesens Botschaft Richtung Leverkusen
Jan-Christian Dreesen räumte ein, dass man in der Bundesliga realistisch bleiben müsse und in der Champions League nicht von einem Titelgewinn ausgehen könne. Der Finanzvorstand richtete jedoch kämpferische Worte sowohl an Leverkusen als auch an die Konkurrenz in Europa: „Wir werden nicht nachlassen.“

Somit kehrt in gewisser Weise der bekannte FC Bayern zurück. Vor allem herrschte nach dem 3:0 gegen Lazio Rom im Rückspiel des Achtelfinales große „Erleichterung“ darüber, dass eine Saison ohne Titel seit Langem verhindert werden konnte.

Kane: „Eine makellose Nacht“
Das Hinspiel hatte das Team von Trainer Thomas Tuchel vor drei Wochen noch mit 0:1 verloren. Jetzt blickt man wieder optimistischer nach vorn. „Wir sind und bleiben ein Spitzenclub in Europa“, sagte Müller. „Es war eine makellose Nacht für uns“ freute sich der zweifache Torschütze Harry Kane. Die Leistung war zwar nicht überragend, aber überzeugend. Lazio konnte sich in der ersten Halbzeit ein paar Chancen erspielen und wäre durch einen Kopfball von Ciro Immobile beinahe in Führung gegangen.

Tuchel motiviert mit Leidenschaft
Als Kane (39.) und Müller (45.+2) per Kopf zum 2:0 Halbzeitstand trafen, war der Weg ins Viertelfinale geebnet. Und mit seinem zweiten Treffer sorgte Kane (66.) für die endgültige Entscheidung. „Wir gehören zu den besten Acht in Europa. Damit haben wir das Minimalziel erreicht“, so Trainer Tuchel.

Der 50-Jährige hatte seine Mannschaft vor dem Spiel mit so viel Einsatz motiviert, dass er sich dabei wohl einen Zeh brach. Er wollte vermutlich im übertragenen Sinne die Tür zum Viertelfinale aufstoßen. „Dieses Opfer bringe ich gerne“, meinte Tuchel im Nachhinein mit einem Augenzwinkern. Selbst Joshua Kimmich, dessen Verhältnis zum Trainer als gespannt gilt, lobte Tuchels Einsatz als „herausragend“.

Hainer bestätigt Tuchels Verbleib
Die Diskussionen dürften sich nun vorerst abebben. Der neue Sportvorstand Max Eberl hatte schon vor dem Spiel klargestellt, dass ein Ausscheiden nicht das Ende für Tuchel bedeuten würde. „Selbstverständlich“, antwortete Herbert Hainer auf die Frage nach Tuchels Verbleib bis Saisonende, bevor sich die Wege ein Jahr vor Vertragsende trennen. Der Präsident scherzte zudem: „Lieber bricht sich Thomas Tuchel den Zeh als einer unserer Spieler.“

Eberls optimistischer Blick auf die Auslosung
Mit Interesse erwarten die Bayern jetzt die Auslosung am 15. März in Nyon und wer im Viertelfinale und in einem möglichen Halbfinale ihr Gegner sein wird. „Wir sollten dieses positive Gefühl auch ein Stück weit genießen“, empfahl Eberl und meinte weiter: „Wir befinden uns derzeit auf einem Weg der kleinen Schritte.“

Der neue Sportvorstand hält sich mit großen Ankündigungen zurück, setzt jedoch das Ziel, die kommenden Bundesliga-Spiele gegen Mainz und in Darmstadt zu gewinnen.
Nach dem erfolgreichen Duell gegen Lazio äußerte Eberl vorsichtig optimistisch: „Ich spüre ein gewisses Maß an Energie“ Der erfahrene Thomas Müller fügte schmunzelnd hinzu: „Wir sind zufrieden und schlafen heute Abend vielleicht mit einem Lächeln ein.“

FC Bayern 3:0 Lazio Rom | Highlights - Champions League


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Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)