Dieser Moment bringt Manuel Neuer in Rage


Quelle: AFP

Die Niederlage in Dortmund nagt an den Bayern-Stars. Viele verließen direkt nach Abpfiff frustriert den Innenraum und verzichteten auf ein wichtiges Ritual. Sehr zum Unmut von Torwart Manuel Neuer.

Nach dem Schlusspfiff rollte ein Schrei der Erleichterung durch die Dortmunder Arena. Trainer, Spieler, Fans und sogar Stadionsprecher Norbert Dickel formierten sich zu einem gewaltigen Chor und riefen: „Jaaaa!“ So groß die Freude über das 1:0 gegen den FC Bayern auf der einen Seite war, so tief saß der Stachel der Enttäuschung auf der anderen Seite. Franck Ribéry? Verschwand wortlos in den Katakomben. Kapitän Philipp Lahm? Bog frustriert über seine Auswechselung direkt ab in den Spielertunnel. Robert Lewandowski? Wollte nach seinen unglücklichen Auftritt nur noch weg. Lediglich vier Bayern-Profis machten sich auf den Weg in Richtung Nordtribüne, um sich bei den knapp 10.000 mitgereisten Fans zu bedanken.

Mats Hummels, Thomas Müller, David Alaba und Manuel Neuer hatten zwar ebenfalls nicht den besten Tag in ihrer Karriere erwischt. Doch sie scheuten die Konfrontation mit dem Anhang nach dem erstmaligen Verlust der Tabellenführung seit mehr als einem Jahr nicht. Die Verabschiedung der Spieler von den Fans gehört normalerweise zu den festen Ritualen nach Partien. Nicht so am Samstagabend.

Ausgerechnet Neuer und Hummels


Nachdem sich das Münchner Quartett erfolglos nach den Kollegen umgeschaut hatte, hoben sie zaghaft ihre Hände, um zu applaudieren. Neuer missfiel diese Szene, daran ließ er keinen Zweifel aufkommen. „Da müssen natürlich mehr Spieler von uns nach dem Spiel hingehen“, sagte der Nationaltorwart anschließend gefrustet. Bemerkenswert: Das Verhältnis zwischen Neuer und Teilen der Bayern-Fans war vor seinem Wechsel von Schalke nach München arg angespannt, hundertfach wurden Plakate mit der Aufschrift „Koan Neuer“ hochgehalten. Jetzt gehörten er und der Neu-Münchner Hummels zu den vier Spielern, die auch nach einer schmerzhaften Niederlage an die Fans dachten.

Zu dem Zeitpunkt tanzten die Dortmunder Spieler gerade mit 25.000 euphorisierten Anhängern auf der Südtribüne. Sogar die Reservisten waren dabei.


Quelle: welt.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)